SG AUGSBURGER – Traumergebnis im 50. Jahr der Verbandszugehörigkeit…
Nahe der Industriestadt Schweinfurt im 6 km entfernten Schonungen – OT – Hausen, auch Tal der Unwissenden genannt, da man die Tauben erst dann sieht wenn sie über dem Schlag kreisen, ist die erfolgreiche Schlaggemeinschaft Augsburger zuhause. Chef im Ring ist Edwin Augsburger, der durch geballte Frauenpower mit seiner Frau Doris, Tochter Diana und vor allem Enkelin Emily tatkräftige Unterstützung findet.
Die aktuellen Ergebnisse im Reisejahr 2017 sprechen eine überzeugende Sprache:
9. Deutsche Verbandsmeisterschaft auf Bundesebene, 1. Deutsche Verbands – Jugendmeisterschaft Kat. 2, 1. Regionalverbandsmeisterschaft, 1. Regionalverbandsmeisterschaft Intern und 1. RV Verbandsmeisterschaft im Regionalverband.
Gereist wird in der RV Schweinfurt und im Regionalverband 750.
Ein starkes Erfolgsteam – Diana, Emily, Edwin u. Doris Augsburger
Wie alles begann
In den Jahren 1966/67 wurde, wie zu dieser Zeit oft üblich, mit Tauben von Sportfreunden aus dem eigenen Verein begonnen. Eine besondere Rolle spielte die selbstlose Förderung der damaligen Spitzenzüchter und Preisrichter Adolf und Rudi Scholl. Bereits 1974 konnte die Goldmedaille gewonnen und gute Platzierungen unter den über 100 Züchtern der RV- Schweinfurt errungen werden, unter anderem die 1. RV- Meisterschaft 1982. Auch auf KV und im Bezirk 28 konnte man sich bereits gut platzieren. Die Reiserichtung war Süd-Ost mit Endflug Budapest 725 km, später dann Kormarno 635 km.
Über die weiteren Jahre wurde kontinuierlich an der Verbesserung des Taubenbestandes durch Zukauf oder Tausch mit sehr gut reisenden Schlägen gearbeitet.
Mit der beruflich erlernten Qualitätsakrebie, Edwin war bis zu seinem Ruhestand 2003 in der Qualitätssicherung tätig, hat er seinen Bestand im Lauf der Jahre aufgebaut. Durch diese Vorgehensweise wurde über die Jahre ein beständiger Spitzenschlag aufgebaut, der sich Jahr für Jahr auf allen Ebenen und aus verschiedenen Reiserichtungen behauptet.
Im Bild unten links der Zuchtschlag und oben rechts die Reiseschläge
Die Tauben
Maßgeblichen Anteil an diesen Erfolgen haben die seit 2002 erworbenen Tauben von Manfred Tihen, Peter Staude, Kurt Augustin, Erwin Rienecker, SG Endres aus Forchheim, Walter Hroneck aus Bad Nauheim und Dieter Brich, mit dem seit einer Dienstfahrt 1977 eine langjährige Freundschaft besteht.
„Für die ehrliche Bedienung durch diese Sportfreunde, die mich mit dem Besten aus ihren Zuchtschlägen bedient haben, möchte ich mich auf diesem Weg recht herzlich bedanken“, so fasst Edwin Augsburger seine positiven Erfahrungen zusammen. Dies ist nicht selbstverständlich!
Ab 2012 wurden über Bruno Escherich Tauben von August Jansen, Leo Heremans und Maurice Hasendonckx erfolgreich in den Bestand integriert. Diese eingeführten Tauben haben in Kreuzung mit dem bis dahin schon erfolgreichen Taubenbestand noch einmal einen zusätzlichen Schub ergeben.
Ein imposantes Beispiel dafür ist das 1. RV-AS-Weibchen 05072-14-1761. Sie flog 11 Preise und 1025,72 Punkte und glänzte bereits 2016 mit Spitzenpreisen und flog mit 11 Preisen 713,20 AS-Punkte. Highlight dabei die Preise 1., 19. und 3. auf den letzten drei RV- u. Regionalflügen! Ihre direkte Schwester 05072-14-2005 wurde 2017 mit 925,94 As-Punkte 2. AS-Weibchen der RV. ( Blutführung L. Heremans / A. Jansen über Bruno Escherich x Tihen / Staude )
Der Jungtierreiseschlag
Versorgung und Reisemethode
Der Winterbestand beläuft sich auf 90 bis 100 Tauben, davon 25 Paare für die Zucht.
Gereist wird mit 50 Tauben nach der totalen Witwerschaft aus einem selbst erbauten Gartenschlag. Die Jährigen werden bis zum Endflug über 600 km gesetzt.
Im Januar erfolgt die Impfung der Tauben gegen Paromyxovirose. Vorbeugende Kuren gibt es keine.
Dr. Fernand Marien betreut den Bestand aus tierärztlicher Sicht und nur wenn er bei seinen Untersuchungen etwas feststellt wird selbstverständlich gehandelt. Ein Ganzjahres- Mix aus Obstessig, Knoblauch, rote Zwiebeln, rote Beete und Möhren wird begleitend gereicht, um Trichomonaden und Darmschmarotzer in Schach zu halten.
Nach der Rückkehr vom Flug wird HN – Milchpulver ( Heilnahrung für Baby`s ) von der Fa. Humana in Wasser aufgelöst, mit Konditionspulver an das Futter gebunden und mit rotem Mineral (beide Produkte von Dr. Marien) abgelöscht und den Tauben gefüttert.
Tolliamyn Forte und Quick, Produkte von Dr. Vet. Schröder, vervollständigen das Aufbauprogramm für die Wettflüge.
„Bei der Fütterung habe ich schon die verschiedensten Sorten eingesetzt. Überzeugt bin ich von den von der Fa. BEYERS angebotenen Mischungen Zoontjes Gelb, Hirn 1 und Hirn 3, die im Erfolgsjahr 2017 ausschliesslich bei uns zum Einsatz kamen“, berichtet Erwin.
„Hanf, geschälte Sonnenblumen und Mais wurde auf den Flügen über 400 Km zugefüttert“ wird ergänzt. Die Tränke wird nur mit klarem Wasser befüllt. Die Tauben nehmen sonst zu wenig Wasser auf. Deswegen werden Zusatzstoffe nur über das Futter gereicht“, so erzählt Edwin Augsburger von seiner langjährigen Erfahrung.
Für den Eigenbedarf werden ca. 80 Junge gezogen. Die Zucht– und Reisetauben werden um den 20. Februar des Jahres verpaart.
„Bei der angewandten Trockenmistmethode lesen sich die Tauben mit schwachem Immunsystem von selbst aus. Es wird auf keinem Fall mit Medikamenten nachgeholfen, selbst wenn die Jungen von den besten Vererbern stammen“, erklärt Edwin.
Auch im Zuchtschlag kommt der Ganzjahres-Mix 2 x wöchentlich zum Einsatz.
Von bewiesenen Zuchttauben wird das erste Gelege bei den Reisetauben und das Zweite Gelege bei einigen Ammenpaaren untergelegt. Das dritte Gelege ziehen sie selbst hoch. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die besten Vögel bzw. Weibchen mehrfach umzupaaren. Auch aus den besten Reisetauben wird ein Gelege aufgezogen, um früh zu sehen wer für die Zucht geeignet ist.
Zum Schluss
Wir geben Edwin Augsburger das Wort: “Ich meine, dass unsere Leistungen des Reisejahres 2017 im Reg.-V. 750 oder auf Verbandsebene, trotz bestem Taubenmaterial, kaum zu wiederholen oder gar zu steigern sein werden. Durch die Grösse des Reg-V. 750, mit einer Ausdehnung von 100 x 80 km, sind bei stetigem Süd-West Wind die südlich und östlich gelegen Schläge doch sehr benachteiligt (in 2017 11 von 13 Flüge). Eine faire Leistungsverteilung ist so nicht mehr möglich und die Züchter brechen die Reise ab oder, was viel schlimmer ist, sie sagen unserem schönen Taubensport „Tschüß, Ade und Servus„.
Ein Problem, das mittlerweile sehr viele Regionalverbände aufweisen und zu einem existenzbedrohenden Faktor des deutschen Brieftaubensports geworden ist.“
Edwin Augsburger
Mühlenweg 7
97453 Schonungen