Im SEPTEMBER 2014 – von Tierarzt Peter Boskamp
Evaluierung
Die Flugsaison nähert sich wieder dem Ende. Für mancher Züchter war es sehr angenehm, für andere schwer enttäuschend, auch wenn gleich gehandelt wurde als letztes Jahr als es möglicherweise gut gelaufen war. Das ist der Taubensport, keine zwei Jahre sind gleich. Es kann immer bestimmte Faktore geben die die Suppe versalzen.
Eine Bemerkung die ich oft seufzend hörte ist dass es so aussieht alsob ständig neue Krankeiten dazu kommen. Das wird schon nicht so schlimm sein, jedoch so einfach wie vor 25 Jahren ist es tatsächlich nicht mehr. Damals hatten wir alles so ziemlich im Griff wenn wir Kokzidiose, Würmer und Trichomonaden unter Kontrolle hatten. Ab und zu eine Kur für die Luftwege und wir waren fertig. Heutzutage ist das leider nicht mehr so. Jedenfalls für viele Taubenzüchter. Was hat sich in der Zeit den geändert?
Erstens ist die Zahl der Tauben auf den Schlägen stark zugenommen. Schläge von mehr als 100 oder 200 Tauben sind keine Ausnahme mehr. Um ein zu sehen das auf diese Schläge der Infektionsdruck stark zunehmen kann, muss man nicht hellseherisch zu sein. Es ist nun mal so dass wenn mehrere Menschen oder Tiere, unter Stressumstände oder nicht, zusammen kommen ein grösseres Risiko besteht auf die Verbreitung von Infektionen. Vor allem für diejenigen mit eine verringerte Abwehr.
Zweitens ist es so normal geworden das wir allmählich die Tauben behandeln mit Medikamente das die schwächere Brüder es auch geschafft haben. Eine ganze Menge der natürlichen Selektion die in der Vergangenheit normal war ist damit verschwunden. Umgekehrtes sieht man passieren bei Züchter die Selektion als ihr wichtigstes ‘Medikament’ betrachten. Auf diese Schläge sieht man der Infektionsdruck meistens abnehmen. Die Population auf diese Schläge ist nach bestimmter Zeit weniger empfindlich für Infektionen. Kommen hier neue oder gekaufte Tauben dazu dann überleben diese es meistens nicht unter diese ‘Spartanische’ Bedingungen.
Drittens sehen wir tatsächlich auch dass es so aussieht alsob neue Krankheiten dazu kommen und bestehende Krankheiten hartnäckiger werden. Teilweise ist das meiner Meinung nach eine Folge der Schwächung der Tauben durch die permanente Verabreichung von Antibiotika. Ich las letztens einen Artikel der dies für ein Teil bestätigte. Das geben von Antibiotika im jungen Alter bei Menschen bleibt noch viele Jahre nachwirken in der Darmflora dieser Kinder und damit in deren allgemeinen Abwehr.
Zum Schluss hat so rund den Jahrhundertwechsel der Circovirus seinen Einzug im Taubensport gehalten. Es kann möglich sein dass diese Infektion schon länger eine Rolle spielte. Wir stellen ja fest dass es öfters Infektionen gibt die (noch) nie festgestellt wurden. Wie bekannt untergräbt dieser Virus die allgemeine Abwehr der Tauben wodurch die Schlagkraft der Tauben um sich gegen Infektionen zu wehren deutlich abnimmt. Allerlei Infektionen wovon vor allem die Jungtauben kaum beeinträchtigt wurden, werden jetzt möglicherweise zum Problem. Um diese Probleme ein zu dämmen werden dann oft wieder Medikamente verschrieben und gegeben um Schlimmeres zuvor zu sein und die Teilname an der Wettflugsaison möglich bleiben zu lassen.
Es es also klar dass dieses Verfahrten wieder führt zum Überleben der schwächeren Brüder womit wir wieder zurück sind beim zweiten Grund der Schwächung der Taubenpopulation im Ganzen.
Kurz gesagt haben wir es selber für einen Grossteil in der Hand. Stärker gesagt, wir verursachen viele der Probleme selber. Dabei haben die Guten wie so oft wieder unter die Schlechten zu leiden. Und wie so oft werden diejenigen die wissen wie dieses Muster zu durchbrechen ist, davon beschuldigt ‘geheime Mittel’ zu haben weil sie ja immer besser spielen.
Was ist denn das Geheimnis? Selektion. Selektion und nochmal Selektion. Dabei hilft es um das Niveau der allgemeinen Abwehr auf einen derartigen Stand zu bringen dass der Infektionsdruck weniger gefühlt wird. Also eben nicht die Tauben vollstopfen mit Medikamente aber durch ein natürliches Verfahren zu wählen.
Als Tierarzt kann ich mir natürlich wie die meisten meiner Kollegen nur beschränken zum Verschreiben von Medikamente. Kranke Tiere wieder gesund machen. Dafür sind wir Tierärzte ausgebildet. Letztens wurde ich interviewt für das Niederländische Tierarztmagazin. Ich hatte die Gelegenheit angegriffen um an zu deuten dass wir als Tierärzte in totalität irgendwo versagen wenn wir es dabei lassen. Niemand der uns etwas übel nimmt. Es wurde ja immer akzeptiert dass Tierärzte nur kranke Tiere wieder gesund machen müssen. Ich bin jedoch der Meinung das es auch eine Aufgabe der Tierärzte ist um Empfehlungen und Massnahmen vor zu schlagen um zu verhindern das Tiere krank werden. Vorbeugen ist immer noch besser als heilen.
Das ist dann auch seit Jahr und Tag der Ausgangspunkt unserer Klinik. Wenn Taubenzüchter zu uns kommen mit kranke Tauben werden wir alles Mögliche versuchen um sie wieder gesund zu machen. Wir sehen das aber nicht als Endstation, eher als Ausgangspunkt. Wir stellen uns zum Ziel um ab diesen Punkt vorbeugend zu handeln wobei wir einerseids mit Impfungen, wo möglich, Krankheiten vor bleiben können. Dazu geben wir Empfehlungen und Ratschläge um mit ein natürliches Verfahren die Abwehr zu steigern um so zu verhindern dass die Tauben wieder unnötig schnell einer neuen Krankheit bekommen.
Hinzukommender Vorteil ist dass die Tauben ihre Energie verwenden können in das aufbauen der Form. Energie die sie sonst bräuchten für die Erholung nach einer durchstandene Krankheit.
Wenn beide überstehende Sachen in Ordnung sind, kommen wir in der Gelegenheit um Sportmedizinische Begleitung an zu wenden wie wir die in den letzten sieben Jahren entwickelt haben. Es hat sich herausgestellt das mit natürliche Mittel die Kondition und die Form der Tauben so unterstützt werden kann dass sie zu besseren Leistungen imstande sind.
Das zeigt die Erfahrung.
Wie so oft im Taubensport wird dann erzählt das wir spezielle Sportmixe haben. Viele Züchter die behaupten alles selber schon zu wissen suchen dann vergeblich auf unsere Websites oder rufen uns an.
Es ist nicht so das wir Unfair sein wollen durch diese dann nicht liefern zu wollen. Wo es jedoch um geht ist dass die Tauben erstmals in eine optimale Gesundheitssituation gebracht werden müssen um ein maximales Resultat zu erreichen. Und genau das will ich dann mit eigenen Augen gesehen haben um zu beurteilen ob es sinnvoll sein kann.
Wie so oft gibt es auch was dies angeht Taubenzüchter die der Meinung sind dass sie alles im Griff haben und eine Kontrolle ihrer Tauben Unsinn finden.
Wenn dann die ergänzende Präparate keine Wirkung haben liegt es natürlich an die Präparate und nicht an die eigene ‘Schlagblindheit’. Dies kann dreist rüberkommen, aber nach mehr als dreissig Jahren mit dem Taubensport zu tun zu haben weiss mann schon wie die Dinge drehen.
Im letzten Newsletter schrieb ich schon das die Preise für das nächste Jahr jetzt gemacht werden. Das heisst selektierien und dafür sorgen das die Tauben nicht nur gesund aber auch optimal durch die Mauser kommen. Vernachlässigung der Unterstützung der Mauser kostet im nächsten Jahr seinen Preis. Auch dies ist etwas was die ‘gute’ Züchter verstanden haben, aber währscheinlich nicht hierüber reden weil es so logisch ist. Aber wieviele Taubenzüchter gibt es nicht die in den kommenden Monaten ihren Blick auf etwas anderes richten als den Taubensport und die optimale Versorgung auf kleier Flamme stellen. Macht der Gewohnheit. Zwei kleine Empfehlungen für die kommende Periode: Sorgen Sie dafür das Sie Ihre Tauben optimal durch die Mauser bekommen. Viele Taubenzüchter haben schon das Mauserangebot wie es letztend Monat im Newsletter stand benutzt. Wir verschieben dieses Angebot deswegen auch zu diesen Monat. Die zweite Empfehlung ist: Sammeln Sie Kot wenn die Tauben am Ende der Mauser kommen, während eine Periode von fünf Tagen und lassen Sie eine Mischprobe hiervon untersuchen auf die Anwesenheit von Ausscheider der Salmonella Bakterië bevor Sie wieder die von Soviele als normal betrachtete blinde Paratyphuskur machen.
Dann noch eine Empfehlung für die kommende Zuchtperiode. Erwägen Sie mal um Bony Zuchtsupport und Bony Zuchtöl zusammen zu geben. Ich kann die Menge der Meldungen dass die Jungtauben 1-2 Tagen früher geringt werden müssen nicht mehr auf meine Hände zählen. Auch aus eigener Erfahrung sehe ich das die Jungtauben prächtig aukommen in de Schüssel. Selber geben wir auch noch Bony Basis T dazu. Spritzer haben wir seitdem schon gar nich mehr gesehen.
Schliesslich noch eine Bemerkung um die Evaluierung zu beenden. Wir sahen dieses Jahr auch wieder Tauben die Subklinischer Paramyxo hatten. Diese Tauben waren dann alle einmal geimpft. Doppelt impfen ist dann auch unsere Devise. Und wenn sie es dan doch machen, kombinieren Sie es dann mit der Herpesimpfung. Sie und und Ihre Tauben werden gut damit fahren, mit meistens weniger Verluste und weniger Luftwegeprobleme.
Durch die Zuchttauben mindestens 3 Wochen vor der Zucht geimpft zu haben bekommen die Jungtauben den besten Schutz mit im Start ihres Lebens.
Viel Erfolg
Peter Boskamp
Pigeonvetcenter
“Regelmäßige Gesundheitskontrolle der Tauben ist die Basis für gute Flugleistungen”
- Kontrolle Ihrer Tauben und veterinärmedizinische Begleitung
- Parasitologische Untersuchung (u.a. Kokzidien, Würmer etc.)
- Bakteriologische Untersuchung (u.a. Salmonellen, E. Coli etc.)
- Virale Untersuchung (u.a. Paramyxo, Adeno etc.)
- Kropfabstrich und Cloaca-abstrich
- Impfungen (u.a Paratyphus, Pocken, Paramyxo)
- Pilzuntersuchung
- Blutuntersuchungen
- Fruchtbarkeitsbehandlung
- Operationen
- Autopsien
- Aufnahme und Beobachtung
- Kotproben untersuchung; proben können auch zugesendet werden
- Röntgendiagnostik
Falls Sie unsere Klinik für Untersuchungen konsultieren möchten, empfehlen wir vorherige Terminabsprache. Dann können wir uns genügend Zeit für eine optimale Begleitung nehmen und am besten auf die Probleme eingehen.
Für veterinärmedizinische Begleitung beim Taubensport
Ein gute Untersuchung sollte kombiniert werden mit eine (ausführliche) Kontrolle der Tauben, wobei die benötigde Aufmerksamkeit der Köpfe, aber auch an den unteren Luftwege sicher sein sollte.
Falls bei dieser gezielten Untersuchung deutliche Irritation wahrnehmbar ist, muss agiert werden. In diesem Sinne können Proben genommen werden für eine bakteriologische Untersuchung. Mittels eine Kultur kann festgestellt werden welche Krankheitserreger vorkommen. Hierzu wird mit einer Öse (en Instrument) ein Wenig Material auf ein spezifisches Medium angebracht. Sind Krankheitserregende Bakterien anwesend dann kann mitters ein sogenanntes Antibiogramm untersucht werden welche Antibiotika bei den betroffennen Tauben das beste Resultat ergeben. Hierzu werden die isolierte Keimen (Bakterien) während 24 Stunden zusammen mit spezifische Antibiotika auf kleine Scheibchen auf eine sogenannte Sensidisc in einen Inkubator gesetzt. Nach abschlus dieses Testes ist dann bekannt welches Mittel das beste Resultat gibt. Danach kann dann, falss notwendig, ein spezifisches Medikament hergestellt werden (sog. Magistral hergestelltes Medikament).
Falls sich die Notwendigkeit erwiesen hat während die Untersuchung kann auch weitere Kontrolle auf Hefen (Candia Albicans) gemacht werden.
Wir sehen viele Tauben mit erhebliche Schleimformung in den Rachen. Durch diese gezielte Medikamente zu kombinieren mit bestimmte Medikamente gegen Schleim können die Tauben vor der Saison gut vorbereitet werden auf den kommenden Wettflügen.
Ausgerechnet diese vorbeugende Gesundheitsvorsorge wird im Taubensport immer wichtiger. Es nur darauf ankommen zu lassen und abwarten wie die Flüge verlaufen ohne vorbeugende Gesundheitskontrollen (durch einen spezialisierten Taubenarzt) resultiert doch oft genug in Enttäuschungen. Und nichts ist so ärgerlich als während den Flügen eine Kur machen zu müssen. Vorbeugen ist besser als heilen.
Sprechstunden:
Von Montag bis Freitag haben wir täglich drei sprechstunden:
09:00 – 09:30
13:00 – 13:30
18:00 – 19:00
An Samstagen haben wir Sprechstunde von:
11:00 – 12:00 Uh
Sprechstunden Tierarzt P. Boskamp:
Montag: 09.00 – 09.30 und 18.00 – 19.00
Dienstag: 13.00 – 13.30
Donnerstag: 09.00 – 09.30 und *18:00 – 19.00* (* nicht am 1. Donnerstag im Monat.)
Ausserhalb dieser Sprechstunden können Sie uns immer nach Verabredung besuchen.
Vom 1. März bis 1. September haben wir eine zusätzliche Sprechstunde für Impfungen von 11.30 bis 12.00 Uhr.
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Wir sind 24 Stunden täglich, 7 Tage wöchentlich erreichbar für Notfälle.