SG Richter und Lipski – ein Erfolgstrio aus dem Ruhrgebiet…


Die Schlaggemeinschaft Richter und Lipski besteht seit dem Jahre 2014. Ihr gehören der 39-jährige Jörg Richter, sein Vater, der 68-jährigen Heinz Richter und Michael Lipski (55) an. Das Erfolgstrio ist in Herten beheimatet, wobei die Straße vor dem Wohnhaus die Trennlinie zwischen Herten und Gelsenkirchen darstellt. Unsere Sportfreunde spielen in der RV Gelsenkirchen-Buer aus der Südostrichtung mit Endflug Wels. Taubensport wird bereits seit 1962 im Hause Richter betrieben. Heinz erhielt seine erste Taube von einem Arbeitskollegen seines Vaters und zahlte dafür 2 DM (1 Euro). Sportfreund Lipski ist seit seinem 7. Lebensjahr Taubenzüchter, unterstützte zunächst Züchter in der Umgebung und hielt im Hühnerstall selbst eigene Tauben. Später reiste er alleine, musste das Hobby aber wegen der Raubvogelplage aufgeben. Seit dem Zusammenschluss ist er für die Zuchttauben zuständig, die sich auf seinem Grundstück ca. 200 m Luftlinie vom Grundstück der Richters befindet, von dem gereist wird.

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Das Erfolgstrio aus Gelsenkirchen auf einen Blick: links Heinz Richter, rechts Jörg Richter und
in der Mitte Michael Lipski.
Das Trio gehört seit geraumer Zeit zu den Spitzenspielern in RV, TG/FG (RVen Buer, Horst, Gladbeck) und RegV 400 – Westliches Ruhrgebiet (10 RVen, 754 Mitglieder). In den beiden abgelaufenen Spielzeiten wurde man u.a. jeweils 1.  Verbandsmeister im RegV 400.
Beeindruckend ist die Ausbeute bei den Spitzenpreisen: 2015 9 x 1. Konkurs, 64 Preise bis zum 10. Konkurs. 2016 waren es sieben „Erste“ und 66 Preise bis zum 10. Konkurs. Und 2017 kam man auf 5 x 1. Konkurs, 60 Top Ten Platzierungen auf RV-Ebene und 20 Top Ten Plätze im RegV, wobei der 1., 2., 3., 4. und 5. Rang gegen 10.000 Tauben auf einem Flug des RegV
sicherlich das Highlight der Saison darstellt.

Stammaufbau

Der heutige Bestand ist aus eigenen, bewährten Leistungstauben und deren Geschwistern aufgebaut und basiert auf Tieren der Marke van Dijk, die 2005 anlässlich einer Versteigerung erworben wurden, wobei sich die gewünschten vier Weibchen später als Vögel entpuppten. Abstammungsmäßig gingen sie auf den „Kannibaal“, den „Rambo“ und den „Bourges“ zurück. 2009 kamen vier Tauben von Leo Heremans aus den Linien „Jan“ und „Olympia 03“ hinzu. 2014 wurde man bei Willy Steenaerts vorstellig, von dem sechs Tiere eingeführt wurden. Überraschend ist die Zuchtstrategie, denn hier wird, besonders bei jungen Zuchttauben, die freie Partnerwahl bevorzugt. Daraus haben sich schon super Verpaarungen ergeben. Gerne wird aber auch in Linie zusammen gesetzt. Besonders bewährt haben sich die Kreuzungen van Dijk x Heremans. Der Nachwuchs rekrutiert sich vornehmlich aus dem Zuchtschlag und den dort untergebrachten ca. 40 Paaren, die Ende Dezember bis Mitte Januar zusammen gesetzt werden. Ab und an werden jedoch Gelege aus den besten Reisetauben umgelegt. Für den Eigenbedarf werden ungefähr 150 Jungtiere aufgezogen. Diese relativ hohe Anzahl wird jedoch erheblich durch ein Wanderfalkenpaar dezimiert, das ca. 300 m Luftlinie entfernt sein Domizil hat. Die Jungtauben werden von April bis zum 21.06. für 14 Stunden verdunkelt, jedoch nicht getrennt gehalten.

Reisesystem

80 Reisetiere beiderlei Geschlechts werden nach der totalen Witwerschaft gespielt, wobei im Laufe der Saison der schwächere Partner aus dem Rennen genommen wird. Die Verpaarung erfolgt Anfang Februar. Das Gelege wird überbrütet und wenn die Tiere von den Eiern laufen, werden sie getrennt. Dann erfolgt auch der erste Freiflug, nachdem der Bestand nahezu fünf
Monate – den Raubvögeln sei Dank – festgesetzt werden musste. Nur wenige private Trainingstouren bis 15 km schließen sich an, mehr nicht. Wer die Verkehrssituation im Ruhrgebiet kennt, wird dieses verstehen. Allerdings wird versucht, die Reisemannschaft auf Flügen der Nachbar-RVen mit zu geben. Auch zwischen den Preisflügen wird nur nach
„Verkrachten“ gefahren, so zu sagen als Motivationsflug. Unter der Woche erfolgt kein Umlauf, die Weibchen fliegen nach dem Training wieder in ihren mit Dreiecksitzen ausgestatteten Schlag ein. Die Vögel haben ihr Domizil in zwei Abteilen, deren Zwischentür ständig geöffnet ist. Das wöchentliche Bad erfolgt am Einsatztag. Freiflug erhält die Mannschaft zwei Mal täglich für 30 bis 60 Minuten, wobei die Ausflüge geöffnet sind, um im Notfall, der Falke lässt grüßen, schnell das schützende Heim aufzusuchen. Mit Hilfe von Erdnüssen, die es als Belohnung gibt, wird der Bestand zutraulich gehalten. Nach Beendigung der Reise dürfen die Tiere noch ein Gelege hoch bringen.
Der Nachwuchs erhält ein Mal täglich Freiflug, nach Ende der Alttierreise zwei Mal. Neben den Flügen des Reiseplans gibt es mittwochs Flüge bis auf 120 km von anderen RVen, so dass ein privates Fahren auf ein Minimum beschränkt bleibt. Die junge Garde soll auf ihren Flügen überzeugen, denn hier hat man die Erfahrung gemacht, dass Jungtiere, die auf ihrer Reise
überzeugen konnten, später auch als Jährige reüssierten. „Nicht unbedingt die mit 6×6 Preisen, aber die mit 4 und 5 Preisen und der einen oder anderen Spitzenplatzierung glänzten später häufig“, lautet die Aussage. Wie viele Sportfreunde wird auch das Erfolgstrio von der Jungtaubenkrankheit in unterschiedlicher Ausprägung heimgesucht. Ein Heilmittel hat man noch nicht gefunden.
Hinsichtlich der Auslese zählt ausschließlich die Reiseleistung. Bei den Überjährigen werden acht Preise verlangt, in guten Jahren mussten auch schon mal Tiere mit neun Preisen weichen, wobei Spitzenplatzierungen eine bedeutende Rolle spielen. Die Einjährigen sollten schon sechs Listenplatzierungen vorweisen, darunter auch einige in der Spitze. „Sechs Preise
mit hohen As-Punktzahlen sind uns lieber als 10 Platzierungen vorwiegend am Listenende“, so die Einstellung unserer Sportfreunde.

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Versorgung

Bei der Fütterung greift man auf die Sorten Relax, Energie und Power der Firma Beyers zurück. Hinzu kommt während der gesamten Woche Soontjens gelb vom gleichen Produzenten. An Beiprodukten wird auf die Paletten von Röhnfried, Dr. Boskamp und René Becker zurück gegriffen. Drei Mal wöchentlich kommen Boni SGR und Carnitin zum Einsatz, ein Mal pro Woche Blitz. Viel Wert wird auf Naturprodukte gelegt, wie Schwarzkümmelgranulat, Heilerde, Kurkuma und Aroniapulver. Um gesundheitlich nichts anbrennen zu lassen, wird die medizinische Grundversorgung durch den Tierarzt Becker durchgeführt. In 2017 wurde während der Reise kein Antibiotikum verwendet.

Zwei Leistungsträger

Aus der Vielzahl der Leistungsträger sollen an dieser Stelle aus Platzgründen nur die beiden nationalen As-Vögel vorgestellt werden. Da ist zunächst der 0643-16-213 zu nennen, der mit 5 Preisen und 468,12 As-Punkten als Jähriger 15. As-Vogel auf Bundesebene und 1. As-Vogel im RegV 400 wurde. Hinzu wurde er 2. As-Vogel bei den Jährigen auf den Ruhrgebietsflügen mit 283,99 As-Punkten. Insgesamt fliegt er 2017 von 12 möglichen 9 Preise mit 3748 Preiskilometern (Pkm). Um dem Vorurteil zu begegnen, dass erfolgreich gereiste Jungtauben später nichts zustande bringen, hier die Erfolgsbilanz als Jungtier: 3. As-Jungtaube der Regionalflüge mit 192,53 As-Punkten.

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Kommen wir zum 0643-14-1196, denn er wurde in der vergangenen Saison 20. As-Vogel auf Bundesebene und brachte es auf 5 Preise und 465,58 AP. Darüber hinaus wurde er 1. As-Vogel im RegV 400 mit 8/8 Preisen und 706,11 AP und 3. As-Altvogel auf den Ruhrgebietsflügen mit 287,16 AP. Weiterhin wurde er bester Vogel der RV u. TG mit 12/12 Preisen, 927,52 AP und 4586 Pkm. Ein 1. Preis ab Osterhofen von 533 km gegen 603 Tauben rundete ein starkes Jahr ab. Er stammt aus einer Leistungsfamilie, denn der „1196“ ist u.a. Miterringer der Regionalverbandsmeisterschaft 2017 mit weiteren vier Vollgeschwistern.

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Fazit

Die Saison 2018 lässt sich gut an, denn die Ergebnisse können sich sehen lassen.
Flug Gelnhausen, 1138 Tauben gesetzt, 66 eigene – 38 Preise, u.a. 7., 8., 9. usw.
Flug Wertheim, 1092 Tauben gesetzt, 66 eigene – 33 Preise, u.a. 2., 3., 4., 7., 8. usw.

Es ist davon auszugehen, dass unsere Sportfreunde auch in diesem Jahr bei der Vergabe von Meisterschaften, Platzierungen und Pokalen vorne mit mischen werden.

 

Jörg Richter
Bertlicher Straße 22
45701 Herten
Tel. 0209 620041

Wichtigste Erfolge 2017:

Bundesebene
15. As-Vogel
16. As-Vogel
17. Meister „Die Brieftaube“
Regionalverband 400
1. RegV-Meister des Verbandes
2. RegV-Meister intern
Ruhrgebietsflüge
2.beste jähriger Vogel Ruhrgebietsflüge
3.bester Altvogel Ruhrgebietsflüge
Fluggemeinschaft
2. FG-Meister
3. bester Vogel der FG
4. bestes Weibchen der FG
5. und 8. beste Taube der FG
RV (34 reisende Schläge)
2. RV Meister
3. RV-Weibchenmeister
4. bester Vogel der RV
5. beste Taube der RV
6. RV-Generalmeister
7. Verbandsmeister RV
8. Meister „Die Brieftaube“

 

Quelle: TaubenMarkt 07/2018


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