Im FEBRUAR 2020 – von Dr. Peter Boskamp…



ORNITHOSE – ATEMWEGERKRANKUNGEN – KÖPFE


Probleme mit Atemwegerkrankungen können von unterschiedichem Blickwinkel aus betrachtet werden. Aus wissenschaftlicher Sicht sind wir vor allem an den einzelnen Erregern des Ornithose-Komplexes interessiert. Im Rahmen der Forschung geht es dabei um verschiedene Krankheitserreger wie Bakterien, Protozoen und Viren. Aus der rein wissenschaftlichen Perspektive ist das verständlich. Es ist schließlich von entscheidender Bedeutung, die an einer Krankheit beteiligten Krankheitserreger identifizieren zu können.

Vom Standpunkt des Züchters, aber auch des allgemeinen Veterinärmediziners aus gesehen ist es vor allem wichtig, die Atemwegsprobleme insgesamt in den Griff zu bekommen. Es ist insbesondere das Zusammenwirken der verschiedenen Krankheitserreger, das in Kombination mit den Lebensbedingungen der Tiere (Schlag, Transport etc.) darüber entscheidet, ob und welchem Umfang von einer Krankheit die Rede ist.

Aus der Sicht der medizinischen Behandlung ist es daher entscheidend, den Ornithose-Komplex insgesamt unter Kontrolle zu halten. Das erfordert einen anderen Ansatz als eine rein wissenschaftliche Herangehensweise.

In den ruhigen Monaten begegnen wir zudem verschiedenen Erregern, die am Ornithose-Komplex beteiligt sind. Oft sehen wir bei den Tauben jedoch kaum oder gar keine Anzeichen für eine Krankheit. Warum? Weil nicht alle Rahmenbedingungen (Gelände) die Voraussetzungen für einen Krankheitsausbruch erfüllen. Während der Flugsaison können die gleichen Erreger hingegen sehr wohl einen Krankheitsausbruch hervorrufen, zum Beispiel, weil sich die Bedingungen geändert haben. Es müssen also bestimmte Bedingungen zusammentreffen, um einen Ausbruch zu verursachen. Indem wir diese beeinflussen, können wir das Risiko eines Krankheitsausbruches verringern. Zum Beispiel durch eine verbesserte Lüftung im Taubenschlag, die Vermeidung von Überbelegung, die Verbesserung der Hygienebedingungen und vieles mehr. Daneben ist es notwendig, den Infektionsdruck insgesamt zu senken, um den Ornithose-Komplex weitestgehend auszuschalten. Deshalb ist es wichtig, die Abwehrkräfte der Tauben möglichst umfassend zu unterstützen. Bei einem guten Immunsystem haben es die Krankheitserreger erheblich schwerer. Kopfprobleme entstehen hauptsächlich durch Ornithose. In der ruhigen Jahreszeit lassen sich die Erreger gut behandeln. Während der Reisesaison ist eine Behandlung viel schwieriger. Die Zahl der übrigen Krankheitserreger, die im Reigen des Ornithose-Komplexes mitwirken, ist groß. Während der Flugsaison sind die Bedingungen für die Aufrechterhaltung der körpereigenen Abwehrkräfte in der Regel bedeutend schwieriger. Die Gefahr, dass andere Krankheitserreger den vakanten Platz einnehmen, ist daher groß. Dies kann durch ein intaktes Immunsystem der Tauben verhindert werden. Während der Flugsaison bleibt dafür kaum Zeit. Die Tauben müssen jetzt möglich schnell topfit sein. Die Verringerung des Infektionsrisikos als Ganzes erfordert einen umfassenderen Ansatz. Das Ausschalten eines einzelnen Auslösers für den Ornithose-Komplex mit einem einzelnen Medikament ist nicht ausreichend.

Neben der eingehenden Suche nach der richtigen Medikation müssen dabei auch andere Faktoren berücksichtigt werden, die dazu beitragen, das Problem instandzuhalten. Beispielsweise die Bedingungen im Schlag, die Immunlage, die Fütterung und vieles mehr. Nur wenn das Problem umfassend angegangen wird, kann der Infektionsdruck auf lange Sicht gesenkt und der Ausbruch einer Krankheit durch einen Erreger des Ornithosekomplexes vermieden werden.

Der Griff in den Medizinschrank sollte während der Wettflugsaison unbedingt beschränkt bleiben. Nutzen Sie stattdessen die ruhige Jahreszeit (Herbst und Winter), um dafür zu sorgen, dass die Tauben ein intaktes Immunsystems aufbauen können.

Ein solider und natürlicher Ansatz kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten.

Viel Erfolg !

Boskamp_aug_2012

Ihr Peter Boskamp

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Falls Sie unsere Klinik für Untersuchungen konsultieren möchten, empfehlen wir vorherige Terminabsprache. Dann können wir uns genügend Zeit für eine optimale Begleitung nehmen und am besten auf die Probleme eingehen.

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