Mineralstoffe u. Spurenelemente – von Peter Klaus…


Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sind eng mit dem Stoffwechsel der Nährstoffe verknüpft. Ohne ihre Anwesenheit ist weder die Umsetzung der Nährstoffe in Energie, noch die Bildung irgendeiner körpereigenen Substanz (Muskeln, Knochen, Federn usw.) möglich!


Einige Grundlagen
Unter Mineralstoffen und Spurenelementen verstehen wir anorganische (=unbelebte) Elemente,die im Boden, im Wasser (Meer-, Mineralwasser u.a.), aber auch in Futtermitteln (z. B. Körnerfutter) enthalten sind. Im Gegensatz zu den Mineralstoffen und Spurenelementen bezeichnen wir
die Grundnährstoffe als organische (= belebte) Substanzen. Organische Bestandteile eines Futters oder eines Lebewesens gehen bei der Verbrennung vollständig in gasförmige Verbindungen über, während die anorganischen als “Rohasche“ zurückbleiben. Mineralstoffe und Spurenelemente erlangen ihre Wirkung im Körper der Pflanzen und Tiere nicht als neutrale Teilchen, sondern als elektrisch geladene. Elektrisch geladene Teilchen (Atome, Moleküle) bezeichnen wir als lonen.

Wichtige Mineralstoffe:
Kalzium ist sicher das mengenmäßig bedeutendste Element unter den Mineralstoffen. Es ist nicht nur wichtigster Baustein der Knochensubstanz und damit verantwortlich für die Belastbarkeit des gesamten Skeletts, sondern ist unentbehrlicher Bestandteil aller Gewebe und Organe und erfüllt als Betriebsstoff lebenswichtige Körperfunktionen. Alle Nerven und Gehirnteile enthalten Kalziumionen (Ca++) in relativ hoher Konzentration. Die Informationsübertragung durch die Nerven und innerhalb des Gehirns findet nur unter Mitwirkung der Kalziumionen statt. So wichtige Funktionen wie die Beantwortung von äußeren Reizen (akustische, optische Signale usw.) durch z. B. Muskelbewegungen (Flucht u. ä.), die Steuerung der Extremitäten (Laufen, Fliegen) sowie der inneren Organe (Herz-, Lungen-, Nieren-, Verdauungstätigkeit u. a.) laufen ohne die Anwesenheit von Kalzium nicht ab. Selbst der Blutkreislauf könnte ohne Kalzium nicht funktionieren. Der komplizierte Prozess der Blutgerinnung ist ebenfalls nur mit Hilfe des Kalziums möglich. Des Weiteren ist Kalzium Bestandteil wichtiger Enzyme (Wirkstoffe) und besitzt eine entzündungshemmende Wirkung.

Phosphor
Der weitaus größte Teil des Körperphosphors befindet sich in Verbindung mit Kalzium und Magnesium im Skelett; der übrige Phosphor ist in der Muskulatur, im Gehirn, in der Leber und in den anderen Organen verteilt. Als Phosphorsäure (H PO ) besitzt Phosphor eine überragende Bedeutung im Energiestoffwechsel. Die Erzeugung, Speicherung und Verwertung von Energie läuft über das energiereiche Phosphat „Adenosintriphosphorsäure“ (-triphosphat), kurz „ATP“ genannt. Es ist die einzige Form, in der im Körper Energie verwertet werden kann. Zur Speicherung von Energie werden drei Phosphorsäuremoleküle unter Abspaltung von Wasser (H2O) an das Molekül „Adenosin“ gebunden.


Magnesium ist als Magnesiumphosphat am Aufbau des Knochens beteiligt. Etwa 50% des Körpermagnesiums sind auf diese Weise im Skelett gebunden. Das restliche Magnesium befindet sich in den Körperzellen und übernimmt dort wichtige Aufgaben im Stoffwechsel. Alle Enzyme, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind, werden durch Magnesium aktiviert.


Natrium und Chlor, die wichtigsten Aufgaben beider Elemente im Körper sind fast identisch, so dass sie auch gemeinsam besprochen werden sollen. Der größte Teil der Natrium- und Chloridionen befindet sich in der extrazellulären Flüssigkeit. Ihre Hauptaufgabe ist dort die Aufrechterhaltung eines bestimmten sogenannten „osmotischen Druckes“ (eine bestimmte Ionenkonzentration). Kalium, während Natrium und Chlorid für einen konstanten „osmotischen Druck“ in der extrazellulären Flüssigkeit sorgen, ist das Kaliumion K+ zusammen mit anderen lonen für die Aufrechterhaltung des „osmotischen Druckes“ in den Zellen (intrazelluläre Flüssigkeit) verantwortlich.

Kalium erfüllt allerdings zahlreiche weitere wichtige Aufgaben im Körper. So ist es mitverantwortlich für die Erregbarkeit der Muskelzellen und der Nerven, aktiviert verschiedene Enzymsysteme des Stoffwechsels, ist zur Biosynthese von Körpereiweiß erforderlich und begünstigt die Speicherung von Glycogen (Reservestoff) in der Leber.


Wichtige Spurenelemente:
Eisen, das Eisenion Fe2+ nimmt als Bestandteil der roten Blutkörperchen eine sehrwichtige Funktion ein. Gebunden an den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) ist es dafür verantwortlich, dass der Sauerstoff von der Lunge über den Blutkreislauf zu den einzelnen Körperzellen gelangt, wo er für die „Verbrennung“ der Nährstoffe benötigt wird. Das bei der „Verbrennung“ entstandene Abfallprodukt Kohlendioxid (CO2) wird sozusagen auf dem Rückweg ebenfalls mit Hilfe des Eisenions von den Zellen zu der Lunge transportiert.

Kupfer, das Kupferion (Cu2+) ist als Kupferproteid (an Eiweiß gebunden) in der Muskulatur, in der Leber und im Skelett enthalten. Kupfer ist Bestandteil einiger Enzyme und deshalb verantwortlich für zahlreiche Stoffwechselleistungen.


Zink ist als Ion Zn2 Bestandteil der Knochen. Es befindet sich an Eiweiß gebunden in der Grundsubstanz (Plasma) der Zellen und ist in einigen Hormonen enthalten. Man vermutet, dass Zink bei der Speicherung des Insulins eine Rolle spielt (Insulin regelt als Hormon die Zuckerkonzentration des Blutes). In Teilen des Auges wurden ebenfalls hohe Zinkkonzentrationen festgestellt: Zink-Eiweiß-Komplexe sollen an photochemischen Prozessen in der Netzhaut beteiligt sein. Schließlich werden zahlreiche Enzyme durch Zink aktiviert.


Kobalt (Co2+) ist Bestandteil des Vitamins B12 (Cyanocobalamin) und spielt somit eine bedeutende Funktion bei der Bildung der roten Blutkörperchen sowie im Eiweißstoffwechsel.


Mangan ist in Form leichtlöslicher Komplexe, z.B. an Proteinen gebunden und in fast allen Organen des Körpers zu fin- den. Als Mn2+–lon ist es an einer Reihe von Enzymsystemen beteiligt. Es spielt eine überragende Rolle im Energiestoffwechsel bei der Übertragung der energiereichen Phosphorsäure.


Molybdän ist lebensnotwendig, da es in einigen Enzymen enthalten ist. Der Bedarf ist allerdings äußerst gering. Anders als die übrigen Metallionen wird Molybdän nicht als Kation Mo2+, sondern als Anion (MoO4)2 resorbiert. In dieser Form wird es gut aufgenommen, aber auch schnell wieder über die Niere abgegeben.

Jod, der größte Teil des im Körper enthaltenen Jods befindet sich in der Schilddrüse. Hiervon entfallen 99 Prozent auf organische Verbindungen (Schilddrüsenhormone) und nur 1 Prozent auf freies Jodid (J-). Jod wird als Jodid mit der Nahrung aufgenommen. Es wird bereits im Magen sehr rasch resorbiert, in der Schilddrüse konzentriert und dort innerhalb weniger Stunden zu den Schilddrüsenhormonen Thyroxin und Trijodthyroxin aufgebaut. An ein Eiweißmolekül gebunden, als sogenanntes Thyreoglobulin- Kolloid, werden die Hormone in der Schilddrüse gespeichert, bis sie bei Bedarf als Hormon an das Blut abgegeben werden. Etwa ein Drittel des in den abgebauten Hormonen enthaltenen Jods wird zur Synthese neuer Hormone wieder verwendet.

Peter Klaus – Klaus Gritsteinwerke

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