Die Basisuntersuchung müsste eigentlich bei jedem gewissenhaften Taubenzüchter normal sein – von Dr. Peter Boskamp…


Seit langer Zeit ist das Pigeonvetcenter unter der Leitung von Peter Boskamp im limburgischen Beek ansässig. Das Pigeonvetcenter ist eine Abteilung des Diergeneeskundig Centrum Beek. In diesem Zentrum arbeiten heute 6 Tierärzte/Tierärztinnen und 5 Tierarzthelferinnen.

Im Pigeonvetcenter erhalten sie eine professionelle tierärztliche Begleitung zu allen Fragen des  Brieftaubensports. Folgende Leistungen können sie in Anspruch nehmen:

  • Kontrolle und medizinische Begleitung ihrer Tauben
  • Impfungen (o.a. Paratyphus, Pocken, Paramyxo)
  • Kotuntersuchungen; Kotproben können per Post geschickt werden
  • Parasitologische Untersuchungen (o.a. Coccidiose, Würmer etc.)
  • Bakteriologische Untersuchungen (o.a. Salmonellen, E. Coli etc.)
  • Virale Untersuchungen (o.a. Paramyxo, Adeno etc.)
  • Schimmelpilz Untersuchungen
  • Chlamydien Untersuchungen
  • Blutuntersuchungen
  • Kehl- und Kloakensabstriche
  • Fruchtbarkeitsbehandlungen
  • Operationen
  • Sektionen
  • Stationäre Aufnahme und Beaobachtungen
  • Röntgendiagnostik

In unsere Praxis haben Sie die Möglichkeit die Gesundheit Ihrer Tauben untersuchten zu lassen. Hierzu haben wir unterschiedliche Untersuchungsmethoden.

Hier folgend haben wir einige Methoden beschrieben.

Sie können den Kot mitbringen wenn Sie uns besuchen oder auch per Post zuschicken.

1.  Basisuntersuchung Kot

Wollen wir den Kot gründlich untersuchen, dann sollte für die Beurteilung mittels Anreicherung ein Sammelpräparat gemacht werden. Dazu soll der Kot zuerst reichlich mit Wasser verdünnt. Nach dem richtigen Mischen wird die Probe in einer Zentrifuge zentrifugiert.

Das Sediment wird danach nochmals verdünnt, diesmal in einer gesättigten Kochsalzlösung oder in einer Zinksulfatlösung. Das jetztige Präparat wird auf die Anwesenheit von Kokzidiose, Spul-und/oder Haarwurmeier mikroskopisch beurteilt . Zugleich kann mann sehen ob Pilze im Kot sind.

Ein absolutes „No go“ sind Kotproben wobei man ein wenig Kot direkt auf dem Trägerglas verdünnt mit Wasser und danach ohne Anreicherung „beurteilt“. Bei dieser Methode muss schon die Rede sein von einer sehr schweren Infektion die Rede sein bevor man überhaupt etwas nachweisen kann.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Unterschied zwischen Gewinnen und Verlieren im Taubensport von Kleinigkeiten abhängt dann ist eine „Kotkontrolle“ auf letzteren Weise mit Wasser zum Meer tragen zu vergleichen.

2. Kotuntersuchung auf Parayphus

Um einen guten Einblick von einer Infektion mit Paratyphus bei den Tauben zu bekommen ist es wichtig, eine geeignete Kotprobe abzugeben. Gut heisst in diesem Falle eine richtig gemischte Probe, gesammelt während eine Periode von 5 Tagen. Von dieser Sammelprobe wird ein Teil für die bakteriologische Untersuchung der Salmonella Bakterie verwendet. Warum eine Kotprobe von mindestens 5 Tagen? Auf diese Weise nimmt die Treffsicherheit zu. Letztens hatte ich einen Taubenzüchter im Sprechzimmer der von 5 Tagen jeden Tag eine Probe mitgenommen hatte. Er hatte die diversen Proben nicht gemischt und davon auch nur einen Teil angeliefert. So war es möglich (für die Wissenschaft) 5 einzelne Kulturen der Kotproben zu machen. Und was kam heraus? Die Kotproben von Tag 1, Tag 2 und Tag 4 waren positiv und die Tage 3 und 5 waren negativ. Diese Untersuchung haben wir dann nochmal wiederholt (um Zufälle auszuschliessen) und wieder bekamen wir die gleichen Ergebnisse.

Dies zeigt uns also, dass Bakterien im Falle einer Paratyphusinfektion nicht ständig mit dem Kot ausgeschieden werden muss.

3. Kotuntersuchung auf E. Coli

Wir werden manchmal mit Ergebnissen von Kollegen konfrontiert die festgestellt haben, dass sich E. Coli im Kot befand und aus diesem Grund eine Antibiotikakur empfehlen . Wir schliessen uns dieser Ansicht nicht an. Viele Kotproben enthalten E. Coli. Aber bei weitem nicht alle E. Coli’s sind Krankheitserreger. Es ist also nicht angebracht, gegen jede E. Coli Infektion eine Kur zu machen. Die Tauben werden dadurch oft gar nicht besser sondern gerade schlechter.

“Regelmässige Gesundheitskontrolle ist bei den Tauben die Basis für gute Wettflugergebnisse“

4. Kotuntersuchung auf Streptokokken

Genau wie bei E. Coli wird im Kot oft auch die Anwesenheit von Streptokokken festgestellt. Auch wieder Grund für manche Kollegen eine Kur zu verabreichen. Auch diese Ansicht teilen wir nicht.

Wenn wir Streptokokken in den Organen feststellen ist es schon ein Grund eine Kur zu machen. Jedoch Streptokokken im Darm sind kein zwingender Grund.

Liegen abends manchmal junge Tauben tot im Nest die morgens noch scheinbar in Ordnung waren, kann dies ein Grund sei, gegen Streptokokken zu kuren. Denn die Ursache dieser Anzeichen kann oft eine Streptokokkeninfektion sein.

5. Kropfabstrich und Kloaken-Abstrich

Bei einer guten Basisuntersuchung gehört gewiss einen Kropfabstrich dazu. Neben der Anwesenheit von Trichomonaden soll auch begutachted werden ob sich Schleim im Abstrich befindet und/oder Entzündungszellen.

Abhängig vom Grad der Trichomonadeninfektion wird ein Behandlungsplan aufgestellt. Bei sehr schweren Infektionen ist es ratsam, während zwei aufeinander folgender Tage eine Kapsel zu geben. Wir müssen wissen, dass die Tauben in den kalten Jahreszeiten zu wenig trinken. Verabreichung über das Trinkwasser ergibt oft zu niedrige Blutspiegel, sodass die Infektion nicht ausreichend bekämpft wird. Die Tauben verbleiben dann mit einer Restinfektion die meistens nach gute zwei Wochen wieder zurück auf dem Anfangsniveau ist. Kuren über das Futter ist wirksamer, aber die besten Resultate bekommt man immer noch mit individueller Behandlung mit Kapseln.

In einem Kloaken-Abstrich kann eine Infektion mit Hexamiten festgestellt werden. Diese Infektion ist vor allem bei den Jungtauben wichtig zu erkennen und kann auch am Besten mit Kapseln behandelt werden.

6. Klinische Untersuchung

Während einer gut ausgeführte Basisuntersuchung darf eine gründliche Kontrolle der Luftwege der mitgebrachten Tauben nicht fehlen. Ein erfahrener Taubenarzt kann dann feststellen in welchem Mass die Tauben mit den oberen und unteren Luftwegen Probleme haben. Es ist vor allem wichtig zu beurteilen ob die Tauben keine Probleme mit den unteren Luftwegen haben .

Im Zweifelsfall kann auf einfache Weise weiters Untersuchungsmaterial zur weiteren Untersuchung entnommen werden.

Durch diese Untersuchung mittels eines sogenannten Antibiogramms ist festzustellen, welche Medikamente bei den infizierten Tauben die beste Wirkung haben. Auf diese Weise kann gezielt ein Medikamt magistral hergestellt werden wodurch eine optimale Behandlung stattfinden kann.

Bei dieser Untersuchung werden kleine Glascheiben befüllt mit Antibiotika auf einen Abstrich der Bakterien gelegt um so den besten Wachstumshemmstoff bestimmen zu können.

Vor allem die klinische Untersuchung der Tauben (Luftwege, Kondition, alte Daunen, Läuse, alte Federn usw. usw.) kann einen wichtigen Beitrag für die Wahl der richtigen Behandlungsmethode in der Zeit vor der Reisesaison, aber auch für die beste Methode während der Saison leisten.

Gibt es spezifische Beschwerden stehen uns mehrere Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Ursache der Beschwerden ausfindig zu machen. So kann es  bestimmte Anzeichen dafür geben dass z.B. eine Infektion mit Pilzen vorliegt, die die Formentwicklung der Tauben blockiert. Um dies definitiv festzustellen müssen auch spezifische Methoden eingesetzt werden. Im Falle eines Chlamydiaverdachts kann man mit Hilfe einer sogenannten „Stamp Färbung“ einen Eindruck bekommen ob der Verdacht berechtigt ist.

Falls erwünscht kann das Untersuchungsmaterial zu einem Labor geschickt werden wo mittels einer sogenannten PCR-Untersuchung die Anwesenheit von Chlamydia festgestellt werden kann. In bestimmten Fällen kann auch eine Röntgenuntersuchung erwünscht sein, oder eine Blutuntersuchung. Die Ursachen von hartnäckigen Probleme sind oft nur durch Autopsie mehreren Tiere festzustellen. Ausführliche Gewebeuntersuchungen und/oder bakteriologische oder Virenuntersuchung sind in bestimmten Fällen notwendig, um zu einer definitiven Diagnose kommen zu können.

Diese letzte Methode kann bei bestimmten chronischen Beschwerden erforderlich sein.

Die Basisuntersuchung müsste eigentlich bei jedem gewissenhaften Taubenzüchter normal sein.

boskamp Tauben-nach-Vereinbarung

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