SG Christoph, Marion und Marvin Vortkamp, RV Ahaus…
Ein Weihnachtsgeschenk brachte die Wende und den Erfolg
Aber der Reihe nach!
Die SG Vortkamp reist in der RV Grenzland Ahaus, 46 Mitglieder, im RegV408, 260 Mitglieder! Christioph Vortkamp ist 54 Jahre alt und arbeitet im Schichtdienst als Schreiner in einer Tischlerei; seit 2010 in der Tagschicht, allerdings mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Bereits mit 14 Jahren, 1982, hat Christoph mit dem Taubensport begonnen. Die ersten Tauben erhielt er aus dem Bekanntenkreis – doch aller Anfang ist schwer! Der Erfolg wollte sich nicht einstellen. 1986 lernte Christoph seine spätere Frau Marion kennen. Sie kam aus einer Taubenzüchterfamilie, brachte eine positive Einstellung zum Taubensport mit und unterstützt Christoph bis heute tatkräftig, soweit das ihre Arbeit bei der Bank zulässt. Im Jahre 1993 kamen über einen holländischen Züchter die ersten richtig guten Tauben auf den Schlag nach Ahaus. Mit ihnen wurde dann 1995 erstmals die 1. RV-Meisterschaft errungen! Leider konnte weder mit der Nachzucht, noch mit weiteren Neuanschaffungen an die Leistung von 1995 angeknüpft werden! Über die Zeitschrift „TaubenMarkt“ lernte Christoph 2001 Sportfreund Karl Burckhardt kennen, mit dem er bis heute ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Er bot ihm an, sich den Zuchtbestand in Ahaus einmal genauer anzuschauen. Gesagt, getan! Das Ergebnis war, dass er Christoph zu einem Neuanfang riet. Er empfahl ihm, nach einem Züchter Ausschau zu halten, dessen Tauben auch auf anderen Schlägen erfolgreich waren.
Der Neuanfang!
Christoph studierte daraufhin mehrere Zeitschriften, holte Informationen ein und stieß dabei auf den Züchter Dr. Eckhard Schwidde aus Spenge, RV Bünde. Christoph`s Frau Marion besorgte dort einen Gutschein über eine Jungtaube und schenkte ihm diesen Weihnachten 2001. So entstand der erste Kontakt zum Schlag nach Spenge. Bei ihrem ersten Besuch in Spenge, als der Gutschein eingelöst werden sollte, berichtete Christoph von seinem bisher wenig erfolgreichen Weg als Taubenzüchter. Eckhard Schwidde sagte ihm, mit einer Jungtaube, die dann möglicherweise an einen weniger guten Partner gepaart wird, wird es ein mühsamer Weg zum Erfolg! Zu dem Jungtier packte er ihm deshalb noch ein halbes Dutzend Paare ein, die erst einmal als Leihgabe in Ahaus züchten sollten! So kamen 2002 die ersten Tauben aus Spenge nach Ahaus. Es wurde intensiver Kontakt gehalten; auch die Paare wurden in den ersten Jahren gemeinsam zusammengestellt.
Weitere Tauben wechselten „leihweise“ auf den Zuchtschlag von Christoph und Marion. So entwickelte sich nicht nur ein freundschaftliches Verhältnis, sondern der Zuchtschlag in Ahaus wurde immer mehr zum Filialschlag von Eckhard Schwidde. Gleich mit der ersten Nachzucht stellte sich auch wieder der Erfolg ein! Bei den Jungtieren spielte die SG Vortkamp wieder vorne mit, und gleich 2003 wurde der 1. und 2.-beste Jährige im Verein gestellt! Von da ab wurde es Jahr für Jahr besser. Einzig der Schichtdienst mit dem Wechsel von Früh- und Spätdienst ließ eine optimale Versorgung der Reisetauben nicht zu. Die junge Familie hatte mittlerweile einen Sohn, Marvin, der 2010 sein Interesse für den Taubensport entdeckte und aktiv in die SG eintrat. Er kümmerte sich von da ab intensiv um die Jungtauben. Zwar gehörte die SG in dieser Zeit schon zu den besten Züchtern der RV, aber das Spiel mit Männchen und Weibchen war wegen der unregelmäßigen Arbeitszeit von Christoph nicht optimal. Die Weibchen verkrafteten das noch besser als die Vögel. Aus diesem Grund empfahl Eckhard Schwidde ihm, sich auf die Weibchen zu konzentrieren; auch, weil deren Versorgung nicht so zeitintensiv ist! So wurde von da ab bis heute nur noch mit den Weibchen gespielt!
Gleich 2012 und 2013 wurde zweimal nacheinander die RV-Jungtiermeisterschaft gewonnen. Neben den sogenannten „Leihtauben“ für den Zuchtschlag hat die SG Vortkamp auch die ein oder andere Taube bei der Weihnachtsversteigerung, die Dr. Schwidde jedes Jahr durchführt, ersteigert. Da Eckhard Schwidde nur mit Vögeln spielt, wechselten in jedem Frühjahr auch einige Weibchen auf den Reiseschlag nach Ahaus. Die meisten Tauben, die von Spenge nach Ahaus wechselten, kamen aus der Linie des Stammvogels „52“, der Topvererber des Schlages. Später kamen auch Tauben aus der Familie des „Raket 601“, 11.Asvogel des Verbandes, der „Zwarte Linie“, die für die Härte sorgten, und einige Tauben aus der Familie des „Mr. Blue Junior“ von F. W. Revermann. Vor allem die „52“er-Linie brachte die Schnelligkeit in den Bestand. So konnte 2016 in der großen RV Ahaus allein 6x der 1.Konkurs geflogen werden! 2017 flog ein Weibchen 2x hintereinander den 1.Preis! 2018 wurde wieder die 1.RV-Meiterschaft errungen und mit der „1195“ die einzige Taube mit 13/13 Preisen gestellt – es war eine Originale von Eckhard Schwidde! 2020 wurde es die 2.RV-Generalmeisterschaft, die 2.RV-Jährigen und 2.RV-Weibchenmeisterschaft. Es wurde das beste jährige Weibchen der RV gestellt – wieder eine Originale aus Spenge! Marvin wurde 1.FG-Jugendmeister! 2021 wurden wegen einiger schwerer Flüge nicht alle Weibchen durchgespielt, außerdem gingen auch einige gute Tauben verloren. Dennoch konnte die 2.RV-Weibchenmeisterschaft errungen werden, wiederum wurde das beste jährige Weibchen gestellt, und auch Marvin errang wieder die 1.FG-Jugendmeisterschaft!
Das Traumjahr 2022!
Die Versorgung der Reiseweibchen mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten ist sicher nicht optimal, aber eben nicht zu ändern. Aus diesem Grunde sollte die Fütterung und Gabe von Beiprodukten auf Anraten von Eckhard Schwidde und Karl Burghardt so einfach wie möglich gestaltet werden. Da Christoph in den vergangenen Jahren nach nicht optimal verlaufenden Flügen schnell ungeduldig wurde und ab und an einen Tierarzt aufsuchte und vorsorglich schon mal ein Medikament gab, hat er nach Auffassung von Eckhard Schwidde den schwächeren vielleicht geholfen, die bis dato erfolgreichen Weibchen aber aus dem Rhythmus gebracht. Sie einigten sich darauf, auch nach weniger erfolgreichen Flügen die Versorgung nicht zu ändern, sondern auf die sich entwickelnde Form zu bauen!
Um kein Risiko einzugehen, fährt Christoph seit einigen Jahren in der Reisesaison regelmäßig zum Tierarzt Nanne Wolff. Dadurch ist die Medikamentengabe auf ein Minimum reduziert worden! Sollten während der Reisezeit dennoch Fragen entstehen oder Probleme auftreten, wird mit beiden Sportsfreunden telefoniert und Informationen ausgetauscht. Für diese Unterstützung und Kommunikation in der ganzen Zeit ist die Schlaggemeinschaft sehr dankbar! Ob es nun am weitgehenden Verzicht auf Medikamente während der Reise gelegen hat, kann niemand beantworten. Aber 2022 wurde eine phantastische Saison mit unglaublichen Ergebnissen!
Erfolge 2022!
Regionalverband 408
1. Reg- Weibchenmeisterschaft 3. Reg- Meisterschaft 3. Reg.-Meisterschaft des Verbandes 5. Reg- Jährigenmeisterschaft 2.-3.-21.-22. AS-Weibchen (intern) 1.-2.-4.-6. Asweibchen des Verbandes
Fluggemeinschaft Ahaus (4 Rven)
2. FG-Meisterschaft 8. FG Vorbenannten Meisterschaft 3. FG-Jährigenmeisterschaft 1.-2.- bestes Weibchen 2.-5.- bestes jähriges Weibchen 1. FG- Jugendmeister Kat 4 Alttauben
RV Grenzland Ahaus
1. RV-Meister 1. RV- Weibchenmeister 2. RV-Meister vorbenannt 1. RV- Jährigen Meister 2. RV-General Meister 1.-2. bestes Altweibchen 1.-2. bestes jähriges Weibchen 1. Meister 1. Liga – hier konkurrieren die 18 besten Züchter der letzten Jahre gegeneinander! Reiseleistung Alttauben 56.41% 6. Deutsche Jugendmeisterschaft (Marvin)
Die erfolgreichsten Weibchen 2022!
Die besten Weibchen fliegen: 12, 12, 11, 11, 11, 10, 10, 10, 10, 9, 9, 9, 9, 9 Preise!! Das beste Weibchen der RV und FG ist die „38“ v.20 mit 12 Preisen! Sie wird auch dank ihrer vielen Spitzenpreise 2.Asweibchen (intern) und 6.Asweibchen d. Verbandes im RegV 408! Die „38“ kam als Ei von Dr. Schwidde nach Ahaus. Sie stammt aus dem „745“, einem in Linie gezogenen Enkel des G. Meire-Vogels „B2000“, dessen Vater 3x den 1.Konkurs auf Fügen über 700 km fliegt! Ihre Mutter geht auf die alte „Raketje“-Basis zurück. Ebenfalls 12 Preise fliegt die „682“ v.19. Sie wird 2.-bestes Weibchen der RV und FG, sowie 3.Asweibchen (intern) und 4.Asweibchen d. Verbandes im RegV 408! Ihr Vater kommt aus zwei Tauben von Eckhard Schwidde – Benault x Verbree, ihre Mutter, die „1936“, kommt ebenfalls aus Spenge, ist aber eine originale Revermann aus einem Sohn „Mr. Blue Junior“ mal Tochter „Het Wonder“. Die beste Jährige der RV mit 11 Preisen ist die „163“ v.21. Ihre Eltern kommen beide vom Schlag E. Schwidde. Ihr Vater, der „665“, kommt direkt aus dem „B2000“ (G. Meire,s.o.) mit seiner Enkeltochter. Ihre Mutter ist die „1913“, ein Revermann-Weibchen aus Sohn mal Tochter „Mr. Blue Junior“. Die „1913“ ist mit einem anderen Vogel auch Mutter zur „14“ v.20 mit 10 Preisen! 10 Auch der „665“ bringt mit einem anderen Weibchen die „32“ v.20 mit 10 Preisen! Er war gepaart mit einer Schwester des „ 1106“, Inzucht „Raketje“, ein Superreisevögel bei Dr. Schwidde, 27xges., 25x Preis, jährig 1.Preis Endflug 550 km, 2.Preis im RegV 255! Eine der schnellsten Weibchen 2022 ist die Jährige „415“ v.21. Sie wird mit 11 Preisen 2.-bestes jähriges Weibchen und aufgrund ihrer Spitzenpreise auf den weiten Flügen 2.Asweibchen d. Verbandes im RegV 408!! Die „415“ kam direkt aus Spenge und ist in Linie auf den Stammvogel „52“ gezogen. Ihr Vater ist ein Enkel des Topvererbers „283“ aus „,52“ mal Tochter „Ladystar“, 7.Asweibchen BRD. Ihre Mutter ist direkt aus dem „52“-Sohn „121“, ein überragender Vererber, mit einer Tochter des „B2000“! Welche Vererbungsstärke der „121“ aus „52“ besitzt, beweist einmal mehr das Weibchen „104“ v.20. Sie wird mit 11 Preisen 6.-bestes Weibchen der RV, obwohl sie aus Sohn mal Tochter des „121“ gezogen wurde!
Manchmal kommen die Abstammungen aus Spenge eben später an als die Tauben, so dass die Halbgeschwister versehentlich verpaart wurden. Der Vater stammt aus dem „121“ mit einer Tochter „Raket 601“, 11.Asvogel BRD, die Mutter aus „121“ mit einem Weibchen aus dem „Grote Blauwe Janssen“ mal Tochter „Mr. Blue Junior“ von Fr.W. Revermann. Sohn „52“ Eine ganz besondere Leistung erbrachte 2022 das Weibchen „193“ v.20. Von einem 200 km – Rückflug kehrte sie erst am nächsten Morgen heim. Als wahrer Tierfreund hat Christoph sie am nächsten Wochenende, obwohl der Flug für die Astaubenwertung zählte und sie bereits viele Aspunkte gesammelt hatte, nicht gesetzt. Doch danach flog die „193“ nur noch Spitzenpreise und wurde ohne Streichflug mit 7 Preisen und 613 Aspunkten 1.Asweibchen d. Verbandes im RegV 408! Auch sie kommt direkt vom Zuchtschlag in Spenge. Ihr Vater ist ein Sohn des „Raket 1179“ („Raketje“ x „Kannibaal“), der bereits jährig den 1. und 3.Preis auf 520 km fliegt, und 2018 mit 12/12 Preisen und 986 Aspunkten bester Vogel der RV, FG und in der RegVG wird. Die Mutter der „193“ ist eine Tochter des „Raket 601“, 11.Asvogel d. Verbandes! Ein Weibchen, das stark in Linie auf den Stammvogel „B2000“ (G. Meire) von Eckhard Schwidde gezogen ist, soll noch erwähnt werden. Es ist die „1120“ v.19 mit 10 Preisen. Ihr Vater stammt aus dem „52“-Sohn „973“ mit einer Tochter des „B2000“, ihre Mutter aus einem Sohn des „B2000“ mit einem Weichen der alten „Kleine Blaue“-Familie.
Christoph Vortkamp möchte nicht versäumen, sich noch einmal ganz besonders bei den beiden Sportfreunden Karl Burghardt und Eckhard Schwidde zu bedanken, ohne deren Hilfe, Ratschläge und Unterstützung dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre!!
Werbung: