Leo Heremans – das Fundament für viele internationale Spitzenzüchter …
… mit einer Leidenschaft für die Kurzstrecke
Die Schlaggemeinschaft Heremans-Ceusters hat so ziemlich alles auf der Kurz- und kleine Mittelstrecke gewonnen, was es zu gewinnen gab. Da waren nicht nur nationale Meisterschaften und As-Tauben, sondern auch Olympiatauben. Anfang 2007 hat sich die Schlaggemeinschaft getrennt und mit einer gewaltigen Auktion wurden die Tauben über die ganze Welt verstreut. Leo Heremans machte mit weniger Tauben weiter und kurz darauf war er wieder mit sehr großartigen Resultaten erfolgreich. Mit dem „Bolt“, der bis heute teuersten Taube der Welt, die für 310.000 Euro versteigert worden ist, wurde er wieder auf der ganzen Welt berühmt. Dieser junge Vogel und seine beiden Brüder machten mit gewaltigen Ergebnissen wieder auf Leo aufmerksam. Der „Bolt“ wurde 2012 1. nationale As-Taube auf der Kurzstrecke KBDB und war Olympiavogel in der Kategorie F in Nitra. Er glänzte mit folgende Resultaten auf der Jungtierreise:
- gegen 2707 Tauben
- gegen 1881 Tauben
- gegen 2507 Tauben
- gegen 1701 Tauben
- gegen 2131 Tauben
- gegen 1914 Tauben
- gegen 2838 Tauben
- gegen 1276 Tauben
- gegen 1566 Tauben
- gegen 2183 Tauben
Seine beiden Brüder aus 2011 gewannen u.a. ähnliche
Spitzenpreise:
- gegen 2589 Tauben
- gegen 1193 Tauben
- gegen 656 Tauben
- gegen 1943 Tauben.
Diese Aufzählungen kann man fast beliebig fortsetzen.
Gibt es Geheimnisse?
Was ist Leo Heremans Geheimnis? Er verkaufte sehr oft sehr viele seiner herausragenden Reise- und Zuchttauben, spielt aber in diesem Jahr trotzdem wieder so sensationell? „Man braucht gute und gesunde Tauben“, so Leo. Es ist schon beachtlich, dass Leo sehr viele Abteile mit Tauben hat, so viele Junge züchtet, aber dann trotzdem zu den Flügen nur mit einer Handvoll Tauben an den Start geht. Er selektiert am stärksten und verwendet seine Zeit nur auf die Tauben, die es wert sind. Diese danken es ihm dann mit Spitzenpreisen.
Das System
Leo besitzt einen sehr großen Zuchtschlag mit rund 45 Zuchtpaaren. In fast allen von ihnen finden wir den Basisvogel – den „Olympiade 003“. Er war ein superschneller, aber nervöser Vogel und hatte viel Charakter. Auf dem Witwerschlag finden wir maximal 30 Witwer, die sich sensationelle Erfolge von Quiévrain und Noyon einfahren sollen. Diejenigen, die auf Quiévrain (100 km) Erfolg haben, bleiben auf Quiévrain, die anderen müssen weiter fliegen. Die Zuchttauben werden Ende November gepaart und bekommen in Vorbereitung auf die Zucht Taubenfit-E50. Dank eines Tipps von seinem Freund Yannick Deridder benutzt er täglich Avidress Plus und nach Aussage von Leo ist er sehr zufrieden damit. Die Tauben haben immer guten Kot, keine Probleme mit Trichomonaden oder der Jungtierkrankheit. In der Vorbereitungszeit bekommen die Witwer ebenfalls Avidress Plus. Wenn sich die Saison nähert, dann verabreicht er nur noch zweimal wöchentlich Avidress Plus. Weiterhin gibt er sehr gerne Gervit-W und RO 200 ready übers Futter. Hier wird der Versorgungsplan sehr streng befolgt, denn bei den Flügen ab Quiévrain ist jede Sekunde Gold wert. In Antwerpener Klub „Tienverbond“ wird immer noch Geld auf die Tauben gesetzt und deshalb kann nichts dem Zufall überlassen werden. Das System mit den Vögeln ist die klassische Witwerschaft. Bevor sie eingekorbt werden, zeigt er die Weibchen und wenn die Vögel vom Flug nach Hause kommen dürfen sie 1 bis 2 Stunden zu den Weibchen. Dieses System wird von Woche zu Woche wiederholt, außer mit den Vögeln, die nicht punkten. Mit den Vögeln probiert Leo andere Motivationsmethoden aus wie z.B. das Weibchen nicht mehr zeigen vor dem Einsetzen, oder die Weibchen länger zeigen oder er wechselt das Weibchen. Eine ideale Motivation muss gefunden werden, denn nur mit ihr sind Spitzenergebnisse möglich.
Als Futtermischung bevorzugt er eine Sportmischung, die alle Tauben in ihren Zellen bekommen, sowohl die Alten als auch die Jungen. Die Menge ist sehr gut bemessen, sodass sie alles auffressen
müssen. Wenn sie aufgefressen haben, dann bekommen sie mehr. Die Tauben müssen unbedingt guten Appetit zeigen. Tun sie das nicht, wird das Futter sofort weggenommen. Zum Ende der Woche bekommen die Tauben etwas mehr Mais, aber keine Sämereien oder Erdnüssen. Außerdem bekommen seine Tauben sehr viel Expert-Mineral und Rotsteine. Diese Mineralien bekommen alle Tauben jeden Tag frisch.
Pünktlichkeit
Jeden Tag, punktgenau 8 Uhr am Morgen und 6 Uhr am Abend, müssen die Tauben für 1 Stunde trainieren. Wenn nötig benutzt Leo die Hilfe einer Flagge, aber wenn die Tauben es einmal verstanden
haben, dann trainieren sie diese Stunde ohne Probleme. Gutes Training steht für eine gute Gesundheit und Kondition.
Die Jungen
Nur die erste Runde der Zuchttauben bleibt bei ihm im Schlag. Die anderen Jungen werden normalerweise verkauft. Die Jungvögel und Jungweibchen werden sehr schnell getrennt und kommen in eigene Abteile. Am Anfang bekommen die Jungen jeden Tag Avidress Plus und regelmäßig Jungtierpulver zusammen mit Entrobac. Die Jungen werden vom ersten Moment an verdunkelt und so schnell wie möglich von sehr kurzen Entfernungen angelernt. Leo hat gute Erfahrungen mit kurzen
Distanzen gemacht, denn sie fördern die Motivation der Jungen. Dann werden die Jungen in Gruppen für ihre späteren Aufgaben getrennt. Eine Gruppe für Quiévrain, eine Gruppe für Noyon und eine für die kleine Mittelstrecke.
Witwerschaft mit den Jungvögeln
Leo Heremans bevorzugt die Witwerschaft mit den Jungvögeln als Reisemethode. Nach den ersten Trainingsflügen bekommen die Jungvögel alte Weibchen als Motivation gezeigt. Nach ein paar Wochen wissen die Jungen ganz genau, was sie bei Ihrer Ankunft erwartet. Meistens sind diese motivierten Vögel die Sieger auf der Kurzstrecke.
Für Leo ist es wichtig, dass die Tauben am Dienstag ein Bad bekommen. Wenn sie wollen, können sie auch noch am Mittwoch baden. Er benutzt Badesalz für das Wasser, weil er der Meinung ist, dass die Tauben davon weiche Federn bekommen und ihr „Werkzeug“ damit in einer optimalen Verfassung ist.
Tipps vom Meister:
- Setze die Tauben so ruhig wie möglich in den Korb. Wenn die Tauben aber vom Flug kommen, lasse sie ruhig 1-2 Stunden zusammen.
- Für die Zusatzmotivation sind immer ein bis zwei Extrazellen pro Abteil geöffnet.
- Die Verdunklung bis zur ersten oder zweiten Woche im Juni und schließende Belichtung lässt dich drei Wochen länger Erfolge haben.
- Vertrauen: Die Jungtiere fressen auf einem Futtertisch. So bekommen sie schnell vertrauen zu ihrem Meister.
- Grit fördert eine gute Verdauung und ist sehr wichtig für den Darmtrakt.
- Training – am besten nur abteilweise und idealerweise sehr pünktlich.
- Mit dem Futter arbeiten: Wenn sie nicht so trainieren, wie sie sollen, dann gib etwas Diät-Futter. Damit trainieren sie manchmal härter und besser.
- Avidress Plus reduziert den Infektionsdruck und verbessert die Grundkondition der Tauben.
Ergebnisse:
Wenn man einen Blick auf die Ergebnisse von Leo Heremans wirft, dann sieht man, dass er nur mit einer sehr kleinen Gruppe von Tauben von Quiévrain und Noyon im starken Antwerpener „Tienverbond“ spielt. Jede Woche ist er in der Spitze der Liste zu inden mit Preisen in den Top 100.
Beste Flüge 2016
Quiévrain (mit 4 alten Tauben)
10/04, gegen 705 Alte : 7., 12., 15.
17/04, gegen 629 Alte : 2., 3., 26.
24/04, gegen 209 Alte : 1.
01/05, gegen 534 Alte : 4., 6.
28/05, gegen 373 Alte : 2., …
26/06, gegen 212 Alte : 4., …
17/07, gegen 223 Alte : 2., ..
31/07, gegen 185 Alte : 1., 2., …
Quiévrain (mit Jährigen)
10/04, gegen 1537 Jährige: 11., 14., 45., 86., … (10/12)
17/04, gegen 1304 Jährige: 1., 34., 99., 103., … (9/11)
01/05, gegen 876 Jährige: 5., 6., 19., 30., 52., … (7/8)
08/05, gegen 655 Jährige: 6., 7., 24., 38., … (7/10)
25/05, gegen 729 Jährige: 1., 4., 24., … (6/7)
Junge von Quiévrain
14/08, gegen 1780 Junge : 2., 7., 8., 9., 10., 14., 15.
04/09, gegen 1160 Junge: 2., 3., 5., 46., 74.
11/09, gegen 1283 Junge: 3., 6., 7., 30., 36., 53.
18/09, gegen 997 Junge: 6., 7.