Übach-Palenberg, eine Kleinstadt mit zwölf ländlichen Stadteilen und fünf einzelnen Gehöften im Großraum Aachen liegend, im Süden des Kreises Heinsberg. Unmittelbar angrenzende Nachbargemeinden sind Landgraaf auf niederländischer Seite und die Städte Geilenkirchen, Baesweiler, Alsdorf und Herzogenrath auf deutscher Seite. Der dörfliche Charakter von Übach-Palenberg ist erhalten geblieben, aber für einen erheblichen Bekanntheitsgrad sorgt seit Jahren eine Taubenzüchterfamilie – nämlich die Schlaggemeinschaft Röntgen und Sohn. Allerdings nicht verwandt mit dem Entdecker der Röntgenstrahlen – Wilhelm Conrad Röntgen. Aber wegen der Namensgleichheit gut zu merken und natürlich wegen der ausgezeichneten Reiseleistungen auf der Weitstrecke, der Grund meines Besuches.

Die Schlaggemeinschaft besteht offiziell aus dem Senior Eddy Röntgen, 69, Rentner, und seinem Sohn Dennis, 37 Jahre alt, gelernter Brunnenbauer und heute tätig als Wärmepumpeninstallateur. Sie gehört dem stärksten Weitstreckenclub Deutschlands, dem WSC Wegberg – Myhl, an. Anfang Oktober dieses Jahres gab uns Eddy Röntgen ein ausführliches Interview.

TaubenMarkt: Eddy, ich möchte unser Gespräch damit beginnen, dass wir ein wenig über die sportliche Umgebung sprechen. Unsere Leser interessiert, ob es hier noch mehr reisende Sportfreunde gibt.

Eddy Röntgen: Früher haben wir in der RV Wurmtal gereist. Diese hat sich inzwischen mit anderen RVen zusammengeschlossen zur RV Nordkreis Aachen, ca. 50 reisende Schläge, im Regionalverband 411 Grenzland West.

TaubenMarkt: Wenn jetzt ein Sportfreund zur Weitstrecke wechseln möchte, was muss der alles tun, ich meine formell, organisatorisch?

Eddy Röntgen: Du musst einer RV angehören, auch ich gehöre einer RV an, der großen RV Nordkreis Aachen, und bin deren Einsatzstellenleiter. Dort schicke ich auch meine Tauben als Trainingstauben. Du musst ja schon deshalb einer RV und einem Verein angehören, um die Verbandsringe zu beziehen. Dann meldest du dich beim Geschäftsführer Josef Fell an, und er nimmt dich als Mitglied in die ARGE Euskirchen auf. Das war’s mit den Formalitäten.

TaubenMarkt: Warum seid ihr eigentlich auf die Weitstrecke gewechselt?

Eddy Röntgen: Das kam so. In früheren Jahren wurden die RV-Meisterschaften nach Kilometern ausgeflogen. Da ging der Endflug noch über 740 km. Und auf den weiteren Flügen haben wir immer gut abgeschnitten, sowohl mit Witwern als auch mit Weibchen. Dann wurden die Reisepläne immer mehr gekürzt. Erst auf 650 km, dann auf 600 km und heute gibt es in den RV-Reiseplänen kaum noch einen 600er-Flug. Was einst Angouleme war als Endflug, wurde plötzlich Poitiers und mit dieser Entwicklung verlor dieses Spiel deutlich an Attraktivität für uns. Doch den endgültigen Anstoß gab meine Freundschaft zu der Weitstreckenfamilie Freialdenhofen und Söhne aus Aldenhoven, eine der bekanntesten und erfolgreichsten Weitstreckenspieler international. Dort hatte ich Gelegenheit, mit auf die heimkehrenden Tauben zu warten, und die Weitstrecke hat mich damals schon fasziniert.

So wuchs bei uns die Überzeugung, den Schritt auf die Weitstrecke zu wagen und wenn, dann richtig. Wir trennten uns von allen RV-Tauben und in 2011 wurden die ersten Weitstreckentauben hier in Windhausen, einem Ortsteil von Übach-Palenberg, gezüchtet. Die ersten Zuchttauben bekamen wir von Sportsfreund Karl-Heinz Kanski aus Eschweiler. Er war sehr großzügig und ließ uns 13 Paare aus seinen Zuchttauben aussuchen, weil er sie nicht alle testen konnte. So hatten wir einen guten Start und Karl- Heinz wusste schnell mehr über seine Zuchttauben. Im selben Jahr kamen die ersten sechs Tauben von der SG Freialdenhofen zu uns. Man muss sagen, dass wir schon im ersten Jahr super Tauben gezüchtet haben, die sich noch heute in unseren Stammbäumen wiederfinden.

Wir haben 2012 mit Jährigen angefangen, zum Beispiel auf Bordeaux. Dort wird freitags aufgelassen, und donnerstags kamen hier Tauben an. Die Meldestelle, Sportfreund Josef Fell, wollte es nicht glauben. Der Sache wurde nachgegangen. Am Auflaßort stellte sich heraus, dass ein Korb nicht verplombt und fünf Tauben entwischt waren, ausgerechnet drei von uns und zwei von einem anderen Sportfreund. Der Flug wurde am nächsten Morgen wie geplant gestartet. Wir machten von 37 gesetzten Tauben noch 19 Preise national. Man bedankte sich bei uns, dass wir am Vortag die eingetroffenen Tauben gemeldet hatten. Das war dann unser Auftakt zur Weitstrecke. Was uns sehr motiviert hat. 2013 konnten wir schon mit Zweijährigen teilnehmen und errangen schon den 6. Platz der Int. Weitstreckenmeisterschaft.

TaubenMarkt: Wir sind jetzt im Jahre 2023. Seit Beginn habt ihr sehr gute Erfolge aufzuweisen. Doch ich kann mir vorstellen, dass ihr euch noch steigern und verstärken wolltet. Habt ihr inzwischen solche Bestrebungen unternommen?

Eddy Röntgen: So ist es. Du kennst doch Friedhelm Menne, ein internationaler Spitzenschlag auf der Weitstrecke, bekannt als Menne und Töchter. Ihn lernte ich in unserer Einsatzstelle in Erkelenz kennen, als er dort Trainingstauben setzte. Als interessierter Weitstreckenspieler schaut man sich natürlich die Preislisten an. Und da ist mir bei Friedhelm das Weibchen Nummer 94 aufgefallen. Sie flog in dem Jahr zum vierten Mal von Barcelona einen Spitzenpreis. Beim Einsetzen konnte ich dieses Weibchen bei zwei Flügen in die Hand nehmen. Nachdem alles vorbei war, nahm ich Friedhelm beiseite und fragte: „Kann ich von diesem Weibchen ein Kind kaufen?“ Seine Antwort war: „Eddy, so viele Eier kann sie gar nicht mehr legen, wie ich Junge von ihr hergeben könnte. Aber ich verspreche dir eines im nächsten Jahr!“ Tatsächlich brachte er im folgenden Jahr zum Einsetzen nach Perpignan drei Tauben mit, und eine war ein Kind des Weibchen Nummer 94. Dieses Kind entpuppte sich als Vogel. Er trägt die Nummer 188, Und dieser Vogel ist der Topvererber unseres Schlages geworden. Auch mit verschiedenen Weibchen bringt er nur Spitzentauben, für Barcelona und Perpignan.

TaubenMarkt: Ich darf unterbrechen. Du hast die Auflaßorte Barcelona und Perpignan genannt. Die sind mir bereits als junger Mann sehr wohl bekannt. Aber für unsere Leser: Steckt ein gewisses System dahinter, ob und welche Weitstreckentauben auf welche Flüge gesetzt werden. Dabei spreche ich von Pau 23.6.23 Mindestentfernung 730 km; Agen 30.6.23 Mindestentfernung 700 km; Barcelona 7.7.23 Mindestentfernung 900 km; St. Vincent 15.7.23 Mindestentfernung 710 km; Marseille Mindestentfernung 675 km; Narbonne 28.07.2023 Mindestentfernung 700 km; Perpignan 04.08.2023 725 km.

Eddy Röntgen: Die Taube sollte, wenn sie Barcelona geflogen hat, drei Wochen Pause haben. Sie braucht auch dazwischen keinen Trainingsflug mehr. Es gibt Tauben auch auf der Weitstrecke, die können es, die fliegen bis tausend Kilometer, aber drüber geht nichts mehr. Das stellst du fest. Ist es weiter, sind sie weg. Zum Beispiel die Tauben von Friedhelm Menne, die können auch zwölf- und dreizehnhundert Kilometer, das musst du wissen. Deswegen ist der Beste aus dem 188, Sohn seiner 94, bereits im Zuchtschlag.

TaubenMarkt: Hat noch jemand Weitstreckentauben beigesteuert, den du erwähnen möchtest?

Eddy Röntgen: Aber doch. Das ist Marc Schreurs aus As in Belgien. Er wohnt 300 Meter von dem bekannten Taubentierarzt Dr. Peeters weg. Marc Schreurs haben wir auch über die belgischen Reiseergebnisse kennen gelernt. Er ist ein absoluter Barcelona-Spezialist. Seit vier Jahren gehen wir hin und holen uns aus seiner jährlichen As-Taube ein Junges. Wir bestellen früh genug und wissen auch, was die kostet. Es wird nicht lange diskutiert, aber wenn sie uns nicht gefällt, lassen wir sie da. Wir haben am Samstag ein Junges geholt aus der Taube, die fünf Jahre lang beste Barcelona-Taube war.

TaubenMarkt: Du gibst mir das Stichwort „nicht gefällt“. Bevorzugst du eine bestimmte Gefiederfarbe oder Taubentyp, also Äußeres an einer Taube. Oder was gefällt dir nicht, beispielsweise ein Schimmel, ein bunter Scheck oder Roter?

Eddy Röntgen: Die Farbe ist mir egal, aber die Taube muss mir in der Hand gefallen, eine gute Harmonie aufweisen. Aber ich schaue auf das Auge. Ich habe immer die Lupe dabei. Diese Kenntnisse habe ich erworben bereits vor 35 Jahren bei meinem Sportfreund Kurt Artz. Er wohnt nicht weit von hier und es ein weithin bekannter und erfolgreicher sogenannter Programmspieler. Meine Grundkenntnisse im Taubensport habe ich von ihm.

TaubenMarkt: Dein „in die Augen schauen“ ist ja sehr interessant. Mir sind verschiedene diesbezügliche Theorien bekannt. Ich habe sie schon anzuwenden versucht und ich besitze auch eine Lupe. Erkläre uns bitte, wie du oder ihr eine Augentheorie anwendet.

Eddy Röntgen: Werde ich dir sagen. Das Auge muss einen Wertring haben, der richtig deutlich zu erkennen ist. Dann musst du um den Wertring herum viele Zuchtrillen haben. Viel schwarz mit drin, und die kannst in dem Wertring auch die Geschwindigkeits- und Entfernungslinien erkennen. Alle meine Tauben haben ein gutes Auge. Es gibt keinen Spitzenflieger hier, der das nicht hat. Die Farbe des Wertrings spielt keine Rolle. Ein guter Flieger hat immer ein gutes Auge.

TaubenMarkt: Und andere äußere Merkmale an der Taube, beispielsweise obenliegende Schwanzfeder rechts oder links?

Eddy Röntgen: Da gucke ich nicht nach. Aber nach dem Flügelbild, also den Schlagfedern sehr wohl. Doch alle Tauben müssen ein Gefieder haben wie Seide! Und bei uns kommen die besten Tauben in den Zuchtschlag.

TaubenMarkt: Wie groß ist denn euer Taubenbestand?

Eddy Röntgen: Ungefähr 250 Tauben einschließlich Zuchttauben.

TaubenMarkt: Ist denn die Verlustquote auf der Weitstrecke besonders groß?

Eddy Röntgen: Ich kann dir in aller Deutlichkeit sagen und zeigen: Wir hatten für uns 72 Jungtauben, und nachdem sie 13 Mal im Korb waren, sind noch 69 da. Wir verdunkeln nicht und wir belichten nicht. Auch wenn der Federstand nicht mehr besonders gut ist, muss die Taube sich zeigen. Sie braucht nur nachhause zu kommen. Du siehst da den Trainingsanhänger stehen. Da hinein kommen die Jungen im Winter und lernen dort zu fressen und zu saufen. Denn auf den RV-Flügen lernen sie ja nicht mal mehr trinken. Weil die Zeit zwischen dem Einsetzen und dem Auflaß am anderen Morgen viel zu kurz ist.

TaubenMarkt: Wie ist denn euer Taubenbestand untergebracht?

Eddy Röntgen: Eben im Vorbeigehen haben wir den alten Schlag gesehen. Darin befinden sich die Zuchttauben. Und auf den wir jetzt sehen ist der Reiseschlag mit einem Anbau für die Weibchen. Er ist noch von der früher bekannten Schlagbaufirma Friedhelm Kock aus Aldenhoven. Es sind keine modernen technischen Einrichtungen installiert, wie z. B. Wärmestrahler, Heizung, Fußbodenheizung, Ionisatoren, Ventilatoren, Absauganlagen usw. mit Ausnahme eines Jährigenabteils mit Kotbändern. Natürlich ist Strom für die Antennen und das Licht installiert.

TaubenMarkt: Damit dem Leser der Ablauf der Schlagführung mit den Weitstreckentauben klarer wird. Anfang als Junge, dann Jährig, dann Alttaube; wieviele Trainingsflüge und wie weit?

Eddy Röntgen: Wir ziehen also grundsätzlich aus den Zuchttauben und legen zu diesen einige Eier von Paaren aus der Reisemannschaft um, also die hervorragend geflogen haben. Die Anzahl der Jungen und deren Behandlung habe ich eben erzählt. Vor Beginn der RV-Vorflüge machen wir drei private Trainingsflüge. Ein Aussortieren von Jungen gibt es nicht. Bei den Jährigen ist es schon anders. Sie müssen mit auf die Flüge bis 900 km und sollen zwei Preise fliegen. Oder einmal Spitze. Tauben mit zwei Schwanzpreisen müssen leider vom Schlag. Denn die kannst du auch in der Weitstrecke nicht gebrauchen. Wir haben festgestellt, dass sie nicht besser werden.

TaubenMarkt: Und wie sieht es aus mit der Auslese bei den Alttauben?

Eddy Röntgen: Da findet keine statt. Die Taube hat ja jährig gezeigt, dass sie es kann. Eine Alttaube kann mal nicht so früh kommen. Wir haben hier Tauben von 2017, die erfolgreich mitgehen. Ein Teil geht dreimal mit, nach Pau, St. Vincent und Perpignan, fünf Tauben 2023 dreimal gesetzt und alle fünf dreimal Preis. Tauben für Barcelona und Perpignan gehen nur zweimal mit.

TaubenMarkt: Bitte ein paar Worte zu Reisemethode und Training.

Eddy Röntgen: Alle Reisetauben fliegen nach der „Totalen Witwerschaft“. Sie werden im März angepaart, aber nur ein Mal. Sie überbrüten und dann beginnen ja die Flüge der RV. Zu diesen gehen sie als Trainingstauben mit und sollen, wenn möglich, vor dem Flug Pau, dem ersten Weitstreckenflug, bereits zweimal 500 km oder mindestens 2.500 km geflogen haben. Problem für die Weitstrecke ist, dass die RVen dann oft erst bei 350 km angekommen sind. Gelegentlich kann ich auswärts Tauben mitgeben oder bei einem privaten Anbieter.

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Reiseleistungen 2023 Röntgen und Sohn:

1. Int. Weitstreckenmeisterschaft

2. Mittelmeer-Cup

5. Atlantic-Cup

3. + 4. As-Vogel der internationalen Flüge

1. Heinz Seegmüller Gedächtnispreis

4. Herbert Falkenberg Ehrenpreis

4. Engelbert Jennekens Gedächtnispreis

Ergebnisse 2023 in der Nationalliste:

Pau 8., 18., 119. Preis.

Agen 19., 24., 39., 52. Preis.

Barcelona 4., 5., 31., 63. Preis.

St. Vincent 64., 68., 100. Preis.

Perpignan 1., 3., 16., 23., 36., 86. Preis.

5. Koning Euregio 2023

3. Oude + Jaarling Euregio 2023

Schnellste 2er Serie Perpignan Euregio + Zone 2

Reiseleistungen ab 2013 (Auszug):

Int. Weitstreckenmeisterschaft 6./2013, 6./2014, 10./2018, 5./2019, 12./2022, 1./2023!

Über 30 Platzierungen unter den ersten 20 in der Nationalliste seit 2013!

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TaubenMarkt: Jetzt steht der erste Weitstreckenflug an. Wie suchst du dann die Tauben heraus, die mitgehen sollen?

Eddy Röntgen: Wir kennen unsere Tauben und deren Ergebnisse. Die schnellen gehen mit zu den ersten Weitstreckenflügen, andere, die uns geeignet erscheinen, gehen mit nach Barcelona und Perpignan. Eine Barcelona-Taube setzen wir nicht auf 850 km. Sie soll ihre Qualitäten über 1.100 km ausfliegen können.

TaubenMarkt: Jetzt laufen doch die Tauben in den einzelnen Schlagabteilen alle durcheinander. Bekommen die auch vor den Flügen alle das gleiche Futter. Andere Sportfreunde erzählten mir, auf der Weitstrecke käme es nicht so genau.

Eddy Röntgen: Nein, nein, das stimmt nicht. Da muss ich wieder zurückkommen auf die mit uns befreundete Familie Freialdenhofen. Der Sohn Dirk Freialdenhofen hat vor Jahren mehr als ein halbes Dutzend Futterzusammenstellungen getestet und testen lassen. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Futter der Firma Beyers Belgium ihm am besten zugesagt hat. Und das nehmen wir seither auch. Vielleicht nicht ganz billig, aber es hat sich ausgezahlt, betrachte unsere Reiseergebnisse.

Die Tauben, die auf den nächsten Flug gehen, werden vier Tage vorher mit der fettreichen Reisemischung versorgt. Nach Rückkehr vom Flug muss die Zeit der elektronischen Konstatierung sofort telefonisch gemeldet werden. Erfolgt die Meldung mehr als 15 Minuten später, wird die Ankunftszeit der Taube auf die Anrufzeit gesetzt. Und zur Sicherheit konstatieren wir noch zusätzlich mit Gummiringen.

TaubenMarkt: Eddy, was den Leser in der heutigen Zeit auch besonders interessiert, ist die Verabreichung von Beiprodukten, wir hören:

Eddy Röntgen: Wo ich ganz viel von halte sind die Produkte von Röhnfried. Die verwenden wir schon seit Jahren. Immer wenn die Taube von einem 1000-km-Flug nach Hause kommt, ist in der Tränke Rotosal und Carnispeed. Sie baut sich sofort wieder auf. Dann geben wir übers Futter Immunbooster, in der Tränke Hexenbier. Über den Winter jeden Tag Avidreß; in der Mauser Taubengold von Röhnfried sowie Usnegano.

Was bei uns ganz wichtig ist – die tierärztliche Betreuung. Eine Weitstreckentaube saß ja vier bis fünf Tage zusammen mit anderen Tauben im Korb. Zuhause erfolgt eine sofortige Einzelbehandlung über mehrere Tage, festgesetzt in der Zelle, die Verabreichung in Tablettenform, unter Beratung von Dr. Peeters.

TaubenMarkt: Eddy, jetzt möchte ich auch hier die Frage aller Fragen ansprechen, jedenfalls aus meiner Sicht. Wie züchte ich die gute Taube, wer mit wem. Wie sieht eure Zuchtstrategie aus? Nach welchen Kriterien sucht ihr die Tauben für die Zucht aus?

Eddy Röntgen: Dazu müssen wir meinen Sohn Dennis hinzunehmen. Er kennt alle Tauben, er vergisst nie eine Taube oder deren Abstammung. Und er entscheidet zu 90 % über die Paarungen. Wir rufen ihn an (Eddy Röntgen ruft seinen Sohn Dennis an erklärt kurz, um was es geht).

Dennis Röntgen: Wir hatten zunächst die Tauben von Karlheinz Kanski und die Tauben, die wir von der Familie Freialdenhofen hatten. Wir haben dann unseren alten Bestand, die Tauben von Karlheinz Kanski, mit den Tauben von Freialdenhofen gekreuzt. Und daraus fielen gleich super Tauben. Bei der Zusammenstellung der Paare heute achten wir auf einen geschlossenen Wertring sowie die Zuchtrillen und Geschwindigkeitslinien, die quer und längs verlaufen. Die Iris soll viel schwarz enthalten. Alle unsere Tauben erfüllen in der Regel diese Vorstellungen.

TaubenMarkt: Wie alle Taubenzüchter wollt ihr noch schnellere Tauben haben. Wie könnt ihr diesen Wunsch verwirklichen?

Eddy Röntgen: Immer auf der Suche nach der schnelleren Taube. Aber ich denke, in dem Schlag steckt noch Potenzial. Bei uns flogen 2023 die Vögel besser als die Weibchen. Die ganze Saison über hatten wir Ostwind. Der Schlag steht an sich richtig und hat den ganzen Tag Sonne. Wir werden eventuell am Schlag etwas ändern, bei den Weibchen vielleicht mehr dichtmachen. Ich bin überzeugt, dass da noch ganz viel möglich ist.

TaubenMarkt: Ich habe mit Eddy Röntgen einen Sportfreund kennengelernt, der mit Leib und Seele an der Weitstrecke hängt. Der von sich selber sagt, dass er Tränen in den Augen hat, wenn seine Tauben von mehr als tausend Kilometern nach Hause kommen. TaubenMarkt/Die Sporttaube dankt für die kompetenten Ausführungen im Rahmen dieses Gesprächs und wünscht bereits jetzt „Gut Flug 2024!“

Röntgen und Sohn

Hanapfel Strasse 24

52531 Übach-Palenberg

Tel.: 0049 1525 6242370 (WhatsApp)

Mail: d.roentgen@web.de

Quelle: TaubenMarkt/Die Sporttaube Autor: Hans Brühl