Marseille 2014 – wieder ein Wettflug von besonderer Härte!

Marseille 2014 – wieder ein Wettflug von besonderer Härte!


Nationalsieger und Sieger der Zone 1: Markus Becker aus Weiler an der Nahe

Gemeinsam eine starke Familie. Vater Markus Becker mit seinen Kindern Mattis und Anni. Auch die beiden Kinder zeigen reges Interesse am Taubensport.

Am Wochenende des 18./19. Juli 2014 stand der 5. internationale Weitstreckenklassiker des belgischen Veranstalters „Club de Wallonie“ auf dem Programm der deutschen Weitstreckenfreunde. Der Auflass der insgesamt 12.054 Tauben erfolgte um 6:45 Uhr. In Deutschland waren 191 Züchter mit 1.808 Tauben beteiligt. Zum Zeitpunkt des Auflasses herrschte in Marseille hervorragendes Flugwetter, lediglich die anhaltenden Winde aus nordwestlicher Richtung bremsten die Tauben in ihrer Flugleistung erheblich, hinzu kamen die enorm hohen Temperaturen und lokale Gewitter im Tagesverlauf, die zu einer längeren Konkurszeit führten. Nicht verwunderlich, dass in der Zone I (670 bis 789,999 km) nur 24 Tauben am Auflasstag ihren Schlag erreichten. In Zone II waren es immerhin noch 8 Tauben, die vor der Dunkelheit ankamen. Hier siegt Herbert Speen aus Erkelenz. Bei einer Entfernung von 885 km konstatierte er um 20:01 Uhr und gewinnt den 2. Preis national. In Zone 3 siegte Berndhard Heßling aus Borken. Ankunft um 7:58 Uhr, Entfernung 979 km. Der internationale Sieger heißt Ronald Lodewijckx und kommt aus dem belgischen Tielt-Winge (Brabant). Die Siegertaube wurde bereits um 18:41 Uhr bei einer Entfernung von 873 km konstatiert. Fluggeschwindigkeit 1.218 m/min. Jan Polder aus den Niederlanden gewinnt den 2. Platz international um 20:15 Uhr bei 970 km.
Insgesamt war Marseille wieder einer der schwereren Wettflüge, was die Konkurszeit zeigt:
Zone 1 Konkursende um 11.52 Uhr (Tag 2)
Zone 2 Konkursende um 15:53 Uhr (Tag 2)
Zone 3 Konkursende um 20:00 Uhr (Tag 2)

marseille 06823-11-333 Kopie

Toller Erfolg für Markus Becker
Der nationale Sieger kommt nicht, wie viele vermuteten aus dem Saarland, sonder aus Rheinland-Pfalz. Hier im idyllischen Weiler im Nahetal, unweit von Bad Kreuznach, ist die Familie Becker zu Hause. Weiler liegt inmitten der Weinberge, für jeden Besucher ein besonderes Erlebnis. Den Ausblick auf die Nahe sollte man sich hier nicht entgehen lassen. Seit etwa 10 Jahren spielt Markus Becker auf der großen Weitstrecke. Zum Einsetzen fährt er immer ins hessische Viernheim, das sind rund 100 km pro Strecke.
Trainiert werden seine Tauben im RV-Programm der RV Obere-Nahe bei Bad Kreuznach. In den letzten Jahren wurden schon einige Ehrenpreise auf dem nationalen Parkett in Bad Breisig gewonnen:

3. Atlantik-Cup Sieger 2011
1. regional Barcelona
3. national Barcelona
5. national Pau
8. Mittelmeer-Cup Sieger 2013

Herkunft der Tauben
Den Anfang machten die Tauben der Familie Rutz und Söhne aus Blieskastel, dabei handelte es sich um Nachzuchttauben der „Angelina“.
Aber auch Tiere des Altmeisters Werner Bölting aus Bocholt haben sich in dem heutigen Stamm verewigt. Und immer wieder waren es Tauben seines Lehrmeisters Rudolf Grün aus Wincheringen, die sich hier für tolle Leistungen sorgten.
Die Mutter der Nationalsiegerin Marseille 06823-11-33 „Danedream“, die Belg-02-3202909 „Lotta“ kam als Geschenk von Rudolf Grün an die Nahe.
Die Zuchttäubin „Lotta“ stammt original von Emiel Denys aus Zulte. Hier taucht der alte Stichelbout-Stamm von Denys auf, wie „Adonis“ und „Signorita“, dies aber in Kombination mit den alten Van de Wegen „Witpen van de Wegen“. Vater der Nationalsiegerin ist der 06823-05-281 „De Sastre“, beide gezogen aus Originalen von Werner Bölting. Die Mutte vom „281“ ist eine Tochter des „207“, 1. As-Vogel 2000 bei Bölting. Feinstes Weitstreckenblut dominiert somit die Abstammung der Marseille-Siegerin 2014.

marseille Becker 2

Blick in den Reiseschlag der Marseille-Siegerin 2014.

Methode
Mit etwa 30 geht man in Weiler an den Start. Gereist wird auf Witwerschaft.
14 Tage vor einem Weitstreckenflug werden die Tauben geschont. Bei der Fütterung überlässt man nichts dem Zufall. Das Reisefutter besteht aus vier verschiedenen Topmischungen, darunter dominieren die Beyers-Mischungen „Brillant“, „TT-Longdistance“ und „23 Superdiät“. Wenn die Weitstreckentauben in der Regel am Montagabend eingesetzt werden, füttert Markus Becker bis Mittwochmorgen in der Vorwoche die Mischung „Diät 23“ von Beyers. Erst in den letzten fünf Tagen wird voll gefüttert. Zusätzlich gibt es dann geschälte Sonnenblumenkerne, Hanf und Sämereien. In den Zellen gibt es zusätzlich ein Gemisch aus 50 % Hanf und 50 % Sämereien, immer einen Teelöffel voll. Die Qualität des Reisefutters ist für Markus Becker ausschlaggebend für den Erfolg. Das Futter muss staubfrei und keimfähig sein. Auch die Futterzusätze wie „Bioflorum“, „Urtica Chlorella Mineralmix“ und „Gritmix“ stehen auf dem Plan.

marseille Becker 1
Früher wurde unter diesem Dach erlesene Weine gekeltert und veredelt. Heute werden hier Spitzenleistungen im Taubensport erzielt.

Der Brieftaubensport als Hobby.
Auch nach diesem Traumergebnis gekürt mit dem Nationalsieg von Marseille, bleibt bei Markus Becker alles beim Alten. Er wird weiter mit viel Ruhe und Engagement dem Spiel auf der großen Weitstrecke nachgehen. Verbissen wird er den Brieftaubensport nie sehen, für ihn bleibt es das schönste Hobby auf der Welt.

Markus Becker
Faltorstr. 3
55627 Weiler
Telefon (0 67 54) 94 62 66

von Rolf Schlömer für www.brieftauben-markt.de

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