Dirk Schroll und Werner Schneider, RV Suderwich – das Spiel mit den Weibchen ist ihre Stärke.
Geschwindigkeit und erste Preise stehen im Vordergrund!
Dirk Schroll und Werner Schneider, RV Suderwich –
das Spiel mit den Weibchen ist ihre Stärke.
In den letzten Jahren hat sich der Schlag Schroll und Schneider zu einem dominierenden Schlag im Regionalverband 401 Vest-Emscher-Lippe und im gesamten Ruhrgebiet entwickelt. Besonders erfolgreich waren die Jahre 2012 und 2013. Im Jahre 2012 wurden vordere Platzierungen bei sämtlichen Meisterschaften auf RV-Ebene und der Stadtmeisterschaft (3 RVen) gewonnen. Bereits ein Jahr zuvor konnte man mit dem 8. Platz bei der Verbands-Mittelstreckenmeisterschaft auf Bundesebene glänzen. Hier im Ruhrgebiet ist das Spiel mit den Jungtauben eine Passion, so auch bei der Schlaggemeinschaft Schroll-Schneider. Auf dem Regionalflug ab Wertheim wurde 2012 im Regionalverband gegen 9.862 Tauben, der 1., 2., 5., 6. und 7. Preis gewonnen. Diese enormen Leistungen setzte der Schlag ein Jahr später unaufhaltsam fort.
Dirk Schroll zeigt uns die Unterbringung seiner Reiseweibchen.
2013:
1. RV-Weibchenmeister
1. RV-Verbandsmeister
1. RV-Generalmeister
1. RV-Jungtaubenmeister
1. RegV-Meister mit den Jungtauben
Sehr beeindruckend sind die prozentualen Ergebnisse mit den Weibchen über zwei Jahre:
Aschaffenburg, 227 km, 22/17 Preise
Schlüsselfeld, 328 km, 20/17 Preise
Parsberg, 430 km, 18/10 Preise
Hemau, 427 km, 16/9 Preise
Schlüsselfeld, 328 km, 14/9 Preise
Osterhofen, 520 km, 14/10 Preise
Schlüsselfeld, 328 km, 11/8 Preise
Aschaffenburg, 227 km, 19/15 Preise
Wertheim, 261 km, 19/11 Preise
Schlüsselfeld, 328 km, 17/11 Preise
Tennenlohe, 363 km, 15/12 Preise
Schlüsselfeld, 328 km, 13/13 Preise
Aschaffenburg, 227 km, 14/11 Preise
Schlüsselfeld, 328 km, 12/10 Preise
Neumarkt, 401 km, 13/8 Preise
Osterhofen, 515 km, 12/8 Preise
Von 2011 bis 2013 wurden 21 reine erste Konkurse gewonnen, darunter fünf Siege auf RegV-Ebene.
Die Schnelligkeit brachten die Vandenabeele- und Heremans-Tauben.
Den Grundstein legte der Vogel „Aramis“ 0987-04-325 von Anton Denker. Der originale Ravenstein-Vogel stammte aus dem „Wittenbuik“-Sohn von Gaby Vandenabeele. Direkte Töchter und Enkelinnen aus dem „Aramis“ gewinnen nicht weniger als 20 erste Preise in den letzten Jahren. Aus dem „Aramis“, der sich wie ein roter Faden durch den Bestand zieht, fiel auch der bekannte Supervogel „Apollo I“. Eine Vollschwester des „Apollo I“ war beispielsweise Miterringerin der 8. Verbandsmeisterschaft und gewann den 1. Konkurs gegen 3.030 Tauben. Insgesamt errang sie 2013 von 13 Einsetzen/11 Preise mit 913 As-Punkten. Über einen Zeitraum von drei Jahren kaufte Dirk Schroll immer wieder bestes Ausgangsmaterial direkt bei Leo Heremans, darunter Tiere aus „Den Euro“ und „Wonderaske“. Man merkt, die Erfolge dieses Schlages kommen nicht von ungefähr. Mit dem feinsten Ausgangsmaterial wurde eine beeindruckende Basis geschaffen. Erfolg beginnt nun mal im Zuchtschlag, wie man hier in aller Deutlichkeit sieht.
Aktuell verstärkte sich die SG Schroll-Schneider mit Tauben von den Gebr. van Gestel aus dem belgischen Bevel. So fanden die beiden AS-Tauben „Den AS“ und der „Primo“ den Weg nach Castrop.
Mit nur knapp 20 Weibchen an den Start
Seit Jahren kommen nur die Weibchen zum Einsatz. Hierzu entschloss man sich vor wenigen Jahren, als man am Ende einer Saison Bilanz zog und wieder einmal feststellen musste, dass die Täubinnen auf der ganzen Linie überzeugender waren. Seither entwickelte man ein Spielsystem, das genau maßgeschneidert war und die beiden Sportfreunde schließlich auf das Siegertreppchen brachte. Fortan kommen nur die Weibchen zum Einsatz. Hier hat man auch die Erfahrung gemacht, dass die Weibchen fiel robuster sind als die Vögel.
In der Reisezeit sitzen die Weibchen tagsüber draußen in der Außenvoliere, wo sie sich nicht untereinander verpaaren können.
Im Frühjahr werden die Weibchen von Mari Rietveld aus Holland durchsortiert. Der Klassifizierer unterscheidet dabei nach Reise- und Zuchtmerkmalen. Entscheidend sind hier die Merkmale: Auge, Gesamteindruck, Federwerk und Gleichgewicht. Erst nach dieser Auswahl steht fest, welche Weibchen in den Reiseschlag kommen, oder einen Platz im Zuchtschlag finden.
Übrigens kamen auch einige Tauben von Mari Rietveld zu Dirk Schroll, so die 2.As-Taube von Mittelholland, welche u.a. verpaart mit dem „Aramis“ hervorragende Nachzucht brachte.
Während der Saison sitzen die Weibchen auf Dreiecksitzen vor ihren Witwerzellen, tagsüber werden sie meist nach draußen in die Voliere ausgesperrt. Im letzten Jahr wurden die Weibchen zum Saisonbeginn nicht einmal verpaart. Sie sahen ihren Vogel erst als die Saison bereits lief. Zusammen mit einem befreundeten Züchter werden die Reiseweibchen allerdings vor der Saison häufig weggefahren – in der Regel immer 40 km Luftlinie. Bei den ersten Flügen werden auch keine Vögel gezeigt. Die Weibchen sind so motiviert, sie fliegen auf den Schlag und natürlich auf den Züchter. Über eine lange Flugsaison will damit auch für Steigerungspotenzial sorgen. Die Vögel kommen daher zu Motivationszwecken erst später zum Einsatz. So werden die Vögel auch während der Woche nur beim Abschlusstraining zum Wochenende gezeigt. Das Programm ist aber auch sehr flexibel. Steht zum Wochenende ein anspruchsvoller Flug an, so wird mehr Ruhe in den Ablaufplan gebracht, dementsprechend werden die Trainingsflüge eingeschränkt. Wenn aber ein Mitwindflug ansteht, werden die Weibchen mehrmals in der Woche weggebracht. Am Flugtag und auch am Tag vor dem Einsetzen erhalten die Täubinnen keinen Freiflug.
Die weitere Versorgung
Dirk Schroll setzt grundsätzlich auf eine natürlich Versorgung. Nach der Saison wird weitgehend auf den Einsatz von Medikamenten verzichtet. Mit Naturprodukten wird versucht ein gutfunktionierendes Immunsystem der Tauben aufzubauen. Hier eignen sich hervorragend die bewährten original Ropa-Produkte von Ropapharm wie „Ropa-B“ und den Immunbooster „Ropa-Booster“, das man in Verbindung mit einem Öl über das Futter gibt. Die Wirkung dieser Naturprodukte bestätigt sich nach einer langen Winterpause immer wieder, wenn man schließlich im Frühjahr den Tierarzt aufsucht und dieser nur die perfekte Gesundheit der Tiere bestätigen kann.
Diese tierärztlichen Untersuchungen und die ganzjährige medizinische Betreuung hat seit einigen Jahren Dr. Peter Boskamp zur grossen Zufriedenheit übernommen.
Es kommen verschiedene Futtermischungen aus dem Hause Vanrobaeys zum Einsatz. Zum Wochenbeginn wird immer die etwas leichtere Casaert-Säuberungsmischung gefüttert. Eine eiweißarme Energiemischung folgt dann im Wochenverlauf. In der Mauserzeit wird von Vanrobaeys „Mauser-Exclusiv“ mit vielen fettreichen Saaten gefüttert. Sobald die Mauser beendet ist, wird auf Premium Power Winter 187 mit zusätzlich 50 % Paddyreis umgestellt.
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Gute Tauben und ein Optimum an Versorgung sind die Standsäulen, die man im Hause Schroll bestens im Griff hat. Aber leider hat auch der Greifvogel den Schlag im Visier. Alleine in den letzten beiden Jahren fielen über 20 Reiseweibchen dem Habicht zum Opfer, dies ist auch der Hintergrund, dass nur knapp 20 Reiseweibchen am Ende übrig blieben. Wegen der Habichtplage wurde auf der Altflugsaison 2014 nicht gereist. Man kann gespannt sein, wie es bei der SG Schroll und Schneider weitergeht. Die junge Garde 2014 hat schon sehr viel gezeigt, mit ihnen wurde auf Anhieb die 5. RegV-Meisterschaft im Herbst gewonnen. Im nächsten Sommer wird dieser Schlag garantiert wieder für Furore sorgen.
Rolf Schlömer für www.brieftauben-markt.de
Dirk Schroll
Meisenweg 46
44581 Castrop-Rauxel
Telefon (0 173) 9 08 19