TaubenMarkt / o pombo sport – De janeiro de 2015
Queridos leitores e leitoras,
nun ist das neue Jahr schon wieder zwei Wochen alt und damit gar nicht mehr so neu. Und neben all den guten Wünschen, den Hoffnungen, den Erwartungen, die damit verbunden sind gibt es auch andere Standpunkte dazu. In der Nacht von Sylvester auf Neujahr, als nach Mitternacht die Knallerei in vollem Gange war, trat ein Nachbar von mir, ein Mann um die Achtzig, auf die Straße. Die Hände in den Hosentaschen sah er sich ein wenig um, schaute auf zum Feuerwerk am Himmel, schüttelte den Kopf und meinte “das ist nur eine Zahl!” Vielleicht hat er nicht so ganz Unrecht.
Doch bevor ich zu den guten Wünschen und Hoffnungen von meiner Seite aus komme, möchte ich mich noch mit Erwartungen beschäftigen. Mit Erwartungen dergestalt, dass Leute aus unseren eigenen Reihen etwas sensibler damit umgehen, was sie 2015 im Zusammenhang mit dem Taubensport in die Öffentlichkeit tragen. Mir wurden von Sportfreunden, unseren Lesern, vergangenes Jahr mehrere Auszüge aus regionalen Tageszeitungen übersandt, in denen sich in nicht wieder zu gebender Weise negativ über Brieftaubenwettflüge ausgelassen wurde. Die einen Gesprächspartner waren die sensationshungrigen Zeitungsreporter, die anderen die offenbar einfältigen Taubenzüchter. Verlustreiche Flüge hat es zu allen Zeiten gegeben, und ich selbst bin auch 2014 wieder Betroffener. Aber muss unbedingt die Öffentlichkeit damit gefüttert werden? Mit Katastrophengefasel schaden wir uns nur selbst. Sogar der Veranstalter eines kleinen Tribünenfluges stieß persönlich in dieses Horn. Was nützen denn alle Bemühungen in der Öffentlichkeitsarbeit für den Brieftaubensport, in der sich namhafte Sportfreunde regelrecht aufreiben? Bei den Äußerungen über problematische Vorgänge erwarte ich erheblich mehr Zurückhaltung!
Und damit untrennbar verbunden ist eine Hoffnung – die Hoffnung auf ein gutes Reisejahr. Damit meine ich gut verlaufende Flüge und nicht die Erfolge der Sportfreunde geschweige denn meine eigenen. Gut verlaufende Flüge sind bedingt durch das Wetter am Flugtag, dann durch Leute, die eine Wetterprognose erstellen können und was für uns ganz entscheidend ist, durch Sportfreunde, die eine Wetterprognose beurteilen können. Das sind unsere Flugleiter. Ist ein Flug gut verlaufen, dann ist das für die Teilnehmer normal. Ist ein Flug schlecht verlaufen, dann ist es – vereinfacht ausgedrückt – die Schuld der Flugleitung. Deren Kritiker, manche bekannt und berühmt als erfolgreiche Taubenzüchter und Brieftauben-Autoren, gehen dann mit ihr hart ins Gericht, teilweise mit pauschalen Vorwürfen. Andere, ebenfalls kompetente Sportfreunde, machen zumindest Vorschläge, wie man aus ihrer Sicht ungünstig verlaufende Flüge reduzieren könnte. Und dann gibt es sogar welche, die handeln. Zu ihnen gehören ein bekannter Firmeninhaber, der taubensportliche Produkte vertreibt, der Herausgeber einer Brieftaubenfachzeitschrift und mehrere Flugleiter mit jahrzehntelanger Erfahrung. Sie haben sich zusammen getan und im vergangenen November ein öffentliches Flugleiterforum veranstaltet (keine Flugleiterschulung!). In Zusammenarbeit mit einem Wetterdienst wurden drei “verkrachte” Flüge des Jahres 2014 darauf hin analysiert, ob sie sich hätten vermeiden lassen. Eine relativ aufwendige Angelegenheit, hoch interessant. Scheinbar nicht für viele Flugleiter, sonst wäre der Saal zu klein gewesen. Auch wenn dabei kein abschließendes Patentrezept zur Vermeidung schlechter Flüge gefunden wurde, möchte ich anmerken, dass eine solche Initiative jede Unterstützung verdient; lesen Sie darüber in dieser Ausgabe.
Zu guter letzt dann die Wünsche 2015 für meine Leserinnen und Leser: gute Gesundheit, gesunder Aufwuchs der Jungtauben, wenig Hausverluste, erfolgreiche Wettflüge, kein Zank und Streit unter Sportfreunden. Und das “Rheinische Grundgesetz” darf auch nicht fehlen: Artikel 2 “Et kütt wie et kütt!” – Hochdeutsch: Habe keine Angst vor der Zukunft!
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